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20.07.2011, 10:07:21 / Free Gaza

Haaretz: Auf einem Eimer, umringt von Kommandos

Von jW-Zusammenfassung aus dem Englischen

»Drei Schlachtschiffe und sieben Kommandoboote verschiedener Typen und Größen« hatten sich nach einem Bericht der israelischen Tageszeitung Haaretz versammelt, um, wie das Blatt schreibt, »einen kleinen Eimer« vor der Küste Gazas abzufangen. Haaretz-Reporterin Amira Hass war an Bord der französischen Motoryacht »Dignité al Karama« (Würde), als diese am Dienstagmorgen von der israelischen Marine geentert wurde.


»Mindestens 150 Soldaten waren am frühen Morgen auf See geschickt worden, um die Mission auszuführen: Zehn Aktivisten der ›Freedom Flottilla‹, sowie drei Crewmitglieder und drei Journalisten davon abzuhalten, den Hafen von Gaza zu erreichen«, heißt es auf der englischsprachigen Internetseite von Haaretz.


Spott über Verschwendung

Am Dienstagmorgen hätten die Aktivisten für kurze Zeit den Fehler gemacht, »zu glauben, die Marine könnte von der teuren Aktion auf Kosten der israelischen Steuerzahler absehen« und die Aktivisten nach Gaza durchlassen.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Jerusalem habe den Aktivisten gesagt, er habe im Verteidigungsministerium angerufen und gefragt, was Israel zu tun gedenke. Ihm sei gesagt worden, wenn die Aktivisten keine Provokation verursachen würden, könne man sie passieren lassen. »Sie fragten sich daraufhin, was wohl als Provokation angesehen werde.«

Gratulation von höchster Stelle

Premierminister Benjamin Netanjahu persönlich gratulierte laut Haaretz am Dienstag abend dem Generalstabschef zur erfolgreichen Enterung der »Dignité«. Netanjahu habe die Soldaten dafür gelobt, daß sie die Operation ohne Gewalt und Todesopfer beendet hätten. »Israel wird weiterhin erlauben, Waren und Güter nach Gaza zu bringen, dennoch wird die Seeblockade weiter durchgesetzt werden, um dem Schmuggel von Waffen und Raketen vorzubeugen, die das Hamas-Regime fast täglich gegen israelische Bürger einsetzt«.

Die französische Motoryacht mit Kurs auf Gaza war am Dienstag von der israelischen Marine aufgebracht worden, nachdem sich die Besatzung geweigert hatte, den Kurs zu ändern. Ursprünglich sollte die »Dignité« mit neun weiteren Schiffen der »Free Gaza«-Solidaritätsflottille Hilfsgüter in das abgeriegelte palästinensische Gebiet bringen, um mit friedlichen Mitteln die Aufhebung der israelischen Blockade zu erreichen. Der überwiegende Teil der Schiffe sitzt jedoch wegen des am 1. Juli verhängten Auslaufverbots in Griechenland fest.

Elitetruppen der israelischen Marinekommandoeinheit Shayetet 13 enterten laut Haaretz die »Dignité« nur Minuten, nachdem Generalstabschef Benny Gantz den Befehl gegeben hatte. Das Kommando erlangte schnell Kontrolle über das Boot, die Aktivisten an Bord leisteten keinen Widerstand.

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