»Ärzte ohne Grenzen« sind enttäuscht
Die weltweit agierende Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« ist »enttäuscht« vom G-20-Gipfeltreffen der mächtigsten imperialistischen Staaten und einiger Schwellenländer in Hamburg. Die Staats- und Regierungschefs hätten es versäumt, »Angriffe auf medizinisches Personal und medizinische Einrichtungen in ihrer Abschlusserklärung zu verurteilen«, teilte die Organisation am Samstag abend mit. »Während die Stärkung von Gesundheitssystemen in der Erklärung eine Rolle spielt, wird deren verheerende Zerstörung in Konfliktgebieten wie dem Jemen, Syrien oder Afghanistan vollständig ignoriert.«
Die Ärzte forderten die G20 erneut auf, sich zu konkreten Schritten zur Umsetzung der Resolution 2286 des UN-Sicherheitsrates zum Schutz von Zivilpersonen in bewaffneten Konflikten zu verpflichten. Nur so sei unparteiische medizinische Hilfe möglich. Es ist inakzeptabel, dass bewaffnete Angriffe auf medizinische Einrichtungen bewusst als Kriegsstrategie eingesetzt werden.
Zudem monierten die Ärzte ohne Grenzen, dass kein Fortschritt bei der Vorbeugung gegen Epidemien erzielt worden sei. »Tuberkulose, Gesundheitsforschung und antimikrobielle Resistenzen« würden zwar in der Abschlusserklärung der G20 erwähnt, allerdings sei es enttäuschend, dass sich die G20 nicht zu einer konkreten Steigerung der Forschungsanstrengungen durchringen konnten. (jW)
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