Polizei spielt auf Zeit
Rostock - Nachdem die Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur AP bereits die Räumung der Straßenblockaden rund um den G8-Tagungsort Heiligendamm angekündigt hat, steht ein Ulitmatum an die Blockierer noch aus.
Am Blockadeabschnitt nahe Bad Doberan stehen nach jW-Informationen Wasserwerfer bereit und ein Hubschrauber kreist über rund 6000 Blockierern. »Wir werden die Versammlungen auflösen«, sagte Polizeisprecher Lüder Behrens gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Die Polizei werde aber deeskalierend vorgehen und auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wahren.
Insgesamt befinden sich nach Polizeiangaben rund 9000 Demonstranten im Bereich des Sicherheitszauns, die Veranstalter sprechen von mindestens 10.000. Gegenüber junge Welt sagte ein Polizeisprecher, es gebe bereits »Abwanderungsbewegungen«, ohne daß polizeiliche Zwangsmaßnahmen angewendet worden seien.
Die G8-Gegner hatten mehrere Zufahrtsstraßen nach Heiligendamm blockiert. Bei Auseinandersetzungen mit Demonstranten an zwei Kontrollpunkten wurden nach Polizeiangaben mindestens acht Polizisten verletzt. Allerdings mußten sie nicht mit Hubschraubern ausgeflogen werden, wie Polizeisprecher Axel Falkenberg zunächst behauptet hatte, sondern konnten vor Ort versorgt werden. Einer der beiden Kontrollpunkte am Sicherheitszaun in Heiligendamm wurde unterdessen wieder geöffnet. Damit war der G8-Tagungsort nach mehreren Stunden wieder auf dem Landweg erreichbar.
(AP/jW)
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