Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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16.02.2008, 19:29:05 / Buchmesse Havanna 2008

Literarisches Volksfest

Von Peter Wolter
Hans Modrow hatte viele Signierwünsche zu erfüllen
Hans Modrow hatte viele Signierwünsche zu erfüllen
Samstag auf der Buchmesse: Zehntausende Kubanerinnen und Kubaner schieben sich durch die Straßen der alten spanischen Festung, die Messestände sind umlagert, in manchen Gängen zwischen den Kasematten ist kein Durchkommen mehr.
Dem jW-Stand geht es nicht anders. Unsere Helfer Jessica, Monica, Rainer und Michael verteilen die spanische jW-Ausgabe, beantworten Fragen, diskutieren und verkaufen hin und wieder einige der mitgebrachten Bücher. Wir müssen aufpassen, daß wir wenigstens noch Ansichtsexemplare übrig behalten.

Am Rande des Geschiebes schwitzt unsere Havanna-Redaktion an einem wackligen Tischchen vor den Laptops. Neugierige schauen ständig über die Schulter. Bei dem Stimmengewirr ist es mitunter schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen, was noch dadurch erschwert wird, daß man ständig von Interessenten angesprochen wird. Das Gewusel ist manchmal chaotisch – das haben die kubanischen Genossen jetzt davon. Selber schuld, warum muß man auch gleich ein ganzes Volk alphabetisieren?

Am Vorabend stellte Hans Modrow, der vorletzte Ministerpräsident der DDR, sein Buch »In historischer Mission« vor - eine Veranstaltung von junge Welt und Cuba Sí, moderiert von Harald Neuber. Unter den Gästen waren zahlreiche Funktionäre aus Ministerien und Kulturinstitutionen, darunter Francisco Brown Infante, Direktor am Institut für Europäische Studien in Havanna.Die deutsche Botschaft hatte einen Beobachter geschickt. Eine Diskussion kam nicht auf, die Atmosphäre hatte einen Hauch von Feierlichkeit. Verständlich, denn Hans Modrow ist Staatsgast, der mit allen Ehren und allem Respekt behandelt wird.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!