Solidarität ist überall
Von Marion LeonhardtDie FG legt dort Informationen über ihr Cátedra-Projekt aus. (Die Cátedra gehört zur Universität Havanna und dient der Weiterbildung kubanischer Deutschlehrer.) Es liegen auch Publikationen des Komitee »basta ya« zur Befreiung der Los Cinco aus – das sind die fünf in den USA inhaftierten Kubaner, die den von Miami ausgehenden Terrorismus gegen ihr Land aufklären wollten. Beides ist immer wieder Anknüpfungspunkt für interessante Gespräche.
Umso größer ist die Freude, als mir plötzlich ein Plakat mit der Forderung nach Visa für die Ehefrauen der Fünf unter die Nase gehalten wird. Graziella Ramirez vom Internationalen Komitee zur Befreiung der Fünf und die kubanische jW-Korrespondentin Daisy Francis Mexidor machen Werbung für ihre Kampagne und bitten die jW um Veröffentlichung ihres Aufrufs, den u.a. die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) unterzeichnet hat.
Im Namen von »basta ya« übergebe ich Graziella unser Buch über die Geschichte der Fünf, die seit zehn Jahren in US-Gefängnissen einsitzen. Als ich später zum Stand des Internationalen Komitees komme, steht es gleich vorne im Regal mit anderen Publikation aus Kuba zu dem Fall. Zudem gibt es einen Tisch mit Karikaturen und Zeichnungen, die die Fünf in der Haft gefertigt haben. Das greife ich gerne auf und bitte die Genossinnen um Unterstützung: Die Zeichnungen und weitere Dokumente zu den Fünfen wären gut für die vom Komitee geplante Ausstellung zum 10. Jahrestag ihrer Verhaftung geeignet. Wir werden gemeinsam daran arbeiten und die Ausstellung vielleicht auch in der Cátedra in Havanna zeigen können.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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