Kuba hält Kurs
Von Marion LeonhardtHeute beschließen wir als Berliner Büro Buchmesse Havanna unsere Veranstaltungsreihe mit Heinz Langer, dem früheren Botschafter der DDR in Kuba - dort, wo sie auch am 13. Februar begann: in der einstigen Kommandantur Che Guevaras, einem der schönsten Vortragsäle auf der Cabaña.
»Die Zärtlichkeit der Völker«, ein Buch über die Beziehungen zwischen der DDR und Kuba, war Thema der ersten Veranstaltung gewesen. Viele Kubaner im Publikum erinnerten sich an die regen Handelsbeziehungen und an den kulturellen Austausch. Auch die Kubanische Buchkammer, die jährlich die Buchmesse ausrichtet, hat ihre Wurzeln in einer Initiative der DDR zur Kooperation im Verlagswesen in den frühen 60er Jahren.
Das Buch »Mit Bedacht, aber ohne Pause«, um das es heute geht, analysiert die Vorgeschichte des letzten Parteitages und den Prozeß der Entwicklung der verabschiedeten Leitlinien. Heinz Langer referiert nicht den Inhalt seines Buches. Denn das hieße, vor einem kubanischen Publikum Eulen nach Athen zu tragen, wie er sagt. Aber es ist ihm wichtig darzulegen, warum er dieses Buch geschrieben hat. Es soll einen Beitrag zu der bis in die Linke in Deutschland reichenden Diskussion leisten, ob Kuba seinen sozialistischen Weg verläßt.
Langer argumentiert, daß Kuba - wie seit Beginn der Revolution - an seinem Weg festhalte und es sich um eine Stärkung, eine Aktualisierung des Sozialismus handle. Er illustriert den breiten Diskussionsprozeß zu den Leitlininen in der kubanischen Gesellschaft, der in der BRD in Gesetzgebungsverfahren undenkbar sei.
Im Publikum wird rege diskutiert. Ein junger Mann will mehr Demokratie im Parlament, wobei nicht klar wird, was er darunter versteht. Daraufhin steht ein ältere Kubaner auf und sagt, daß er zum ersten Mal in seinem Leben ein Mikrofon ergreife. Über eine Million Kubaner hätten ihre Meinung zu den Leitlinien abgegeben, überall in den Betrieben und Barrios seien sie diskutiert worden. Dies sei die breiteste Einbeziehung der Menschen in einen solchen Prozeß, den er kenne. Der Beifall aus dem Publikum bestärkt ihn.
Als von der Organisationsleitung das Zeichen kommt, daß die Zeit um sei, wird die Diskussion kurzerhand im Freien fortgesetzt.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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