Wieder in schlechter Gesellschaft
Strasbourg. Nach 43 Jahren hat sich Frankreich heute offiziell wieder in die Militärstrukturen der NATO eingereiht.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy betonte auf dem NATO-Gipfel in Strasbourg, sein Land nehme wieder »seinen Platz voll im Bündnis« ein. »Wir gehören zur Familie, wir sind Verbündete, wir sind Freunde.«
Er würdigte die NATO, der er seine Berufsarmee mit gut 350 000 Soldaten wieder voll zur Verfügung stellt, als eine Organisation, die für Frieden stehe und nicht für Krieg.
Charles de Gaulle hatte das Bündnis am 21. Februar 1966 mit lautem Gepolter verlassen. Der französische Regierung verkündete damals, die Verteidigung Frankreichs müsse französisch sein und kritisierte die Dominanz der USA in der NATO.
Frankreich war aber nur formal ausgestiegen und hat in all den Jahren in den politischen Gremien und bei 90 Prozent der militärischen Operationen der NATO mitgemischt.
»Jetzt können die Franzosen aber nicht nur mitmarschieren, sondern auch mitreden«, freuen sich die Strategen im NATO-Hauptquartier in Brüssel.
Sarkozy läßt sich die Rückkehr ordentlich vergüten. Im US-Bundesstaat Virginia wird Frankreich künftig im »Allied Command Transformation« die Neuordnung der NATO überwachen. Dazu übernehmen französische Offiziere das Hauptquartier der Schnellen Eingreiftruppe (Rapid Reaction Force) und die Basis der NATO-Satellitenaufklärung in Lissabon. (ddp/jW)
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