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29.06.2010, 23:53:54 / jW-Ostsee-Tour 2010

Die jW-Crew ist unterwegs!

Von Peter Wolter

Der große Segeltörn der jungen Welt ist am Dienstag gestartet: Im Kieler Germaniahafen schifften sich gegen Mittag die Mitsegler auf die »Albin Köbis« ein – zeitgleich kam das »Landkommando« an, das die Ostseetour mit dem PKW begleitet.

Die meisten der Teilnehmer sind Leserinnen und Leser unserer Zeitung, der Rest sind Redakteure bzw. Verlagsmitarbeiter der jW. Die Vorstellungsrunde löste Gelächter aus: Fünf der männlichen Teilnehmer hören auf den Vornamen »Peter«.

Bei dem Ostseetörn geht es nicht nur um das Segeln, sondern auch darum, ein wenig Werbung für die jW zu betreiben: Vor dem Liegeplatz des Schiffes wird – möglichst in jedem Hafen – ein Pavillon aufgebaut, es werden Zeitungen an Passanten verteilt, die die Hafenpier entlangschlendern, zusätzlich gibt es Abendveranstaltungen mit Lesungen und Diskussionen. Gleich am ersten Abend las in der Kieler Kneipe »Zur Pumpe« der Rechtsanwalt und Krimiautor Jürgen Schneider aus seinem Buch »Tod in der Scheune«, ein regionaler Krimi, der im Jahre 1931 in Itzehoe (nördlich von Hamburg) spielt.

Am heutigen Mittwoch, für 8.00 Uhr morgens ist für die Bordcrew das Auslaufen angesagt – Ziel ist die Insel Fehmarn, die Fahrt dürfte etwa zehn Stunden dauern. Das müßte locker zu schaffen sein, wenn der Wind das hält, was er am Dienstagabend versprach: Er hatte in Kiel auf etwa sechs Windstärken aufgefrischt, auf See dürften es in Böen sieben gewesen sein. Traumhaftes Segelwetter also, auch wenn die eine oder andere Landratte mit schwachem Magen das im Laufe des Tages anders sehen mag. Bleibt zu hoffen, daß sie schon den Unterschied zwischen "Luv" und "Lee" gelernt haben, falls ihnen irgendwann das Frühstück aus dem Gesicht fallen sollte. Segeln macht aber trotzdem Spaß!

Das »Landkommando« hat sich erst einmal geteilt: Ein Teil ist schon mal zur mecklenburgischen Küste vorgefahren, wo unser Stützpunkt für die Versorgung mit Zeitungen und Werbematerial ist, der andere Teil bleibt in Kiel, um gegen 10.00 Uhr an einer Demonstration von ver.di teilzunehmen. (Dank an die Kieler SDAJ für die Unterbringung!) Der Protest richtet sich gegen die Kieler Nachrichten, die ihre Druckerei mit Leiharbeitern betreibt. Die hatten die Frechheit besessen, einen Betriebsrat zu gründen, worauf der Zeitungsverlag den Druckauftrag flugs an andere Leiharbeitsfirmen vergab – ein etwas anderer Aspekt der Pressefreiheit. Man kann sie auch als die Freiheit verstehen, Leute zu feuern und Beschäftigten ihre Rechte vorzuenthalten. 389 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen.

Die junge Welt ist jedenfalls bei der Demonstration dabei – einige hundert Zeitungen wurden zur Verteilung nach Kiel umdirigiert, es gibt voraussichtlich auch einen Bericht mit Foto. Die Donnerstag-Ausgabe abwarten!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!