jW-Ostsee-Tour 2010
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Auf Wiedersehen, Ostsee - bis demnächst!
Etwas wehmütig verließen wir in der Morgensonne die »Albin Köbis«, um in einem Hafencafé Bilanz zu ziehen, die am Montag ausführlich in der Printausgabe erscheint.
Es ist spät geworden gestern Abend – oder früh geworden heute Morgen. Neben Verlagsmitarbeitern, die eigens aus Berlin nach Stralsund gekommen waren, um mit uns den letzten Abend an Bord zu genießen, besuchten uns Mitglieder der Partei Die Linke, darunter die mecklenburgische Sozialministerin a.D, Marianne Linke sowie der Linksjugend ['solid].
Der Abend begann mit politischen Lageeinschätzungen und endete als Bordparty. Arbeiterlieder und Gassenhauer wurden gesungen – und bei Sonnenaufgang glitzerten Berge von Altglas auf dem Traditionssegler.Wir haben schöne, turbulente Tage an und auf der Ostsee verbracht. Viele der gelernten DDR-Bürger, denen wir begegneten, waren überrascht, daß es die junge Welt noch gibt. Die Überraschung war jedoch in vielen Fällen positiv – und vereinzelte Nörgler sorgten an den jW-Ständen zum Teil sogar für Erheiterung. So zum Beispiel ein Passant in Gager, der behauptete, in den 60er Jahren habe es in der DDR so wenig zu essen gegeben, daß in den Parks sogar Schwäne geschlachtet worden seien.
Da unser Budget sehr begrenzt war, mußten wir auf dieser Reise viel improvisieren und erlebten so manch lustige Anekdote. Die meisten blieben hier unerwähnt. Als seriöse Zeitung berichteten wir zum Beispiel nicht, daß unser Verlagsleiter in Kiel auf einem Trampolin schlief, daß sich ein Mitglied des Landkommandos Kaugummi in die Ohren stopfte, um sich akustisch dem Schnarchen eines nicht namentlich zu nennenden Kollegen zu entziehen – oder wie wir nachts auf abenteuerlichem Wege Toilettenpapier organisierten.
Wären wir Mitarbeiter eines neoliberalen Konzernmediums, dann hätten wir natürlich an Land alle klimatisierte Einzelzimmer gehabt – und ein Helikopter hätte die »Albin Köbis« begleitet, um bei Bedarf neue Notebooks, Delikatessen und Kosmetik abzuwerfen. Allerdings hätte das Kernstück der Aktion dann nicht »Albin Köbis« geheißen. Und wir hätten auch nicht so viel Lustiges erlebt. (jW)
Route/Fotos bei EveryTrail iPhone Travel Guides:
Segeltörn mit der Gaffelketsch Albin Köbis von Rostock über Hiddensee und Rügen nach Greifswald, Juli 2010
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Buntes Programm in Stralsund
Unsere »Antörntour« neigt sich dem Ende zu. Nach einer Badepause, die uns durch die Brückenöffnungszeiten aufgezwungen, der Hitze sei Dank aber trotzdem fröhlich genutzt wurde, hat die »Albin Köbis« gegen 18 Uhr in Stralsund angelegt.
Die jW-Crew auf der schönen Gaffelketsch hat eine hoch interessante Podiumsdiskussion in der »Kulturkirche« verpaßt, über die jW-Autorin Anja Röhl zeitnah berichten wird. Auf dem Podium saßen Jens Knoop von der Linksjugend ['solid] in Stralsund, die SPD-Bundetagsabgeordnete Sonja Steffen sowie der Leiter der ARGE in Greifswald, Erich Bartels, Dr. Gerd Franz Triebenecker vom Diakonischen Werk in Stralsund und die Kreisvorsitzende der Linkspartei, Marianne Linke.
Soeben begann in der angenehm kühlen »Kulturkirche« ein Konzert mit Thomas Putensen, der in die Tasten haut und vom Segeln und vom Kinderkriegen singt; und von Madagaskar - als Synomym für die Inkonsequenz von Möchtegern-Abenteurern, die letzten Endes doch nur vor der Glotze sitzen.
Über Berlin, Hauptstadt der DDR in den 80er Jahren weiß er zu berichten: »Wir fühlten uns frei, eingesperrt hinterm Zaun und wären am liebsten sofort abgehauen.«Gegen Ende des Konzerts kommt noch auf Wunsch des Publikums ein spontan gedichtetes »Junge-Welt-Lied« hinzu, an dem sicher noch etwas gefeilt werden muß, bevor es eventuell irgendwann im jW-Shop auf CD erhältlich sein wird.
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»Leinen los«, die Wanderfalken grüßen
Mit rund 54 000 Einwohnern ist Greifswald per Definition eine Mittelstadt. Auf uns Berliner, Wahlberliner und Wahlberlinerinnen wirkt es trotzdem sehr kleinstädtisch - was keineswegs nur negativ gemeint ist.
Zum Beispiel gibt es hier noch Wanderfalken. Da ist sich jW-Redakteur Peter Wolter ganz sicher. Ein Pärchen hat er am Kirchturm gegenüber des St.-Spiritus-Kulturzentrums beobachtet. Wir haben es auch gesehen, hätten aber nicht sagen können, ob es Wanderfalken sind. Außerdem hatten wir leider kein brauchbares Zoom-Objektiv zur Hand.
Auch sonst wirkt Greifswald um diese Jahreszeit sehr beschaulich. In der Fußgängerzone der wohlsanierten Altstadt gibt es einen Brunnen, der von Kindern ganz selbstverständlich als Planschbecken genutzt wird. Jugendliche schwimmen sogar im Museumshafen.
Und soeben heißt es dort für die jW-Crew: »Leinen los«; und Kurs auf Stralsund.
(jW)
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Sich fügen heißt lügen
Langsam füllt sich das Greifswalder Kulturzentrum »St. Spiritus« mit jungen und älteren Freunden des 1934 von den Nazis ermordeten anarchistischen Schriftstellers Erich Mühsam. Die Ostsee-Zeitung hat den literarisch-musikalischen Abend für 19:30 angekündigt - eine halbe Stunde später, als er eigentlich anfangen sollte. Unsere Mitsegler Susanne Misere und Peter Bäß stellen Stationen aus dem Leben von Erich Mühsam vor.
Erste Glossen schrieb er schon als Teenager, 1902 wurde Erich Mühsam Redakteur der Zeitschrift »Der arme Teufel« - später schloß er sich der Gefangenenhilfsorganisation Rote Hilfe an. Und er schrieb, bis ihm im KZ Oranienburg die Hände zertrümmert wurden. »Sich fügen heißt lügen« war sein Motto. »Leb, daß du stündlich sterben kannst, In Pflicht und Freude stark und ehrlich.« Heute vor 76 Jahren wurde Erich Mühsam im KZ erdrosselt.
Isabel Neuenfeldt, die einige seiner Gedichte vertont hat, greift zum Akkordeon. Energisch singt sie – und gekonnt. Textlich sind vor allem der »Bonzenblues« und die »Weltschändung« von erschreckender Aktualität. Letztere erinnert an die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko:
Vernichtet nur das eigene Geschlecht,
zerstört, was je durch Menschenfleiß geworden!
Doch welche Mächte gaben euch das Recht,
des Wassers Glanz, der Blume Duft zu morden?
Neben eigenen Mühsam-Vertonungen spielt und singt Isabel Neuenfeldt bekannte - wie etwa den »Revoluzzer«. Als großer Vorteil erweist sich hier, daß sie eine Frau ist. Jede Männerstimme, die dieses Lied singt, würde von Kennern sofort mit Ernst Busch verglichen werden.
Unseren Teilnehmern hat das Programm gut gefallen. »Erich Mühsam war ja immerhin der einzige Anarchist, den die DDR in ihre antifaschistische Tradition aufgenommen hat«, bringt jW-Redakteur Jörn Boewe in Erinnerung. »Sogar eine NVA-Kaserne wurde nach ihm benannt.«
»Das ist ja schon fast ein Widerspruch in sich, eine Kaserne nach Erich Mühsam zu benennen«, sagt eine Teilnehmerin unseres jW-Ostseetörns.
Das erst seit 1990 bestehende Ehrengrab des Dichters und Publizisten liegt allerdings im Westen Berlins - auf dem Waldfriedhof in Dahlem.
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Greifswald, wir kommen!
Kurz vor zehn Uhr ist die »Albin Köbis« mit Kurs auf Greifswald in See gestochen.
Im kleinen, aber feinen Gager durfte die jW-Crew gestern noch einer Feuerwehrübung beiwohnen. An Bord gab es Gemüsesuppe - für Fleischliebhaber mit Würstchen. Wer davon nicht satt wurde, konnte sich an Land mit Räucherfisch und köstlichem Algensalat versorgen. Eine echte Sehenswürdigkeit war der örtliche Tante-Emma-Laden. Vielleicht einer der letzten seiner Art.In Greifswald, wo die Gaffelketsch planmäßig um 15 Uhr anlegen wird, erwartet uns am Abend das Kulturzentrum »St. Spiritus«, ein ehemaliges Krankenhaus, das schon im Jahr 1262 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Unser Verlagsleiter schwärmt schon seit Tagen von diesem Veranstaltungsort. Geboten wird dort ab 19 Uhr ein literarisch-musikalischer Erich-Mühsam-Abend mit der Sängerin, Schauspielerin und Gesangslehrerin Isabel Neuenfeldt am Akkordeon.
(jW)
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Krieg und Frieden
Die Landschaft ist schön. Der Busfahrer ist nett und zuvorkommend. Kein Mensch würde von sich aus auf die Idee kommen, daß er schon auf Kinder und Jugendliche geschossen hat. Aber er hat, so sagt er. Wir kennen uns keine zehn Minuten, aber er verrät damit auch nichts, wofür er ins Gefängnis kommen könnte.
Das Gespräch ergab sich aus einer Unterhaltung zwischen ihm und einem weiteren Fahrgast über die Arbeitsmarktsituation auf Rügen. Es sieht mager aus. Wenn nicht mit der Arbeit, dann zumindest mit der Bezahlung.
Bevor er Busfahrer wurde, war er bei der Bundeswehr – und vier Mal im Auslandseinsatz; zuletzt in Afghanistan. »Einige tun sich extrem schwer, das zu verarbeiten.« Die »Abschußquote« sei dort höher als öffentlich zugegeben werde. Zivilisten seien kaum von den Taliban zu unterscheiden – und schon Kinder hätten dort mitunter scharfe Waffen. »Was willste da machen?« Stolz ist er darauf nicht – er fühlt sich aber auch nicht verantwortlich. »Ich bin froh, daß ich mit der ganzen Scheiße nix mehr zu tun hab«, sagt er.
Die 21jährige Tochter der Zimmerwirtin unserer Aktionsbüro-Mitarbeiter in Pruchten hat sich für acht Jahre verpflichtet – und geht demnächst auch nach Afghanistan. Begeistert ist die Mutter nicht – sie macht sich große Sorgen. Als sie von der Idee erfuhr, hat sie gehofft, ihre Tochter sei nicht sportlich genug und würde nicht in die engere Wahl kommen.
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Segelromantik vom Feinsten
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Unterwegs nach Gager
Für Bordverhältnisse ausgeschlafen ist die jW-Crew auf der »Albin Köbis« um neun Uhr morgens von Sassnitz aus in See gestochen und nimmt nun Kurs auf Gager. Auch das liegt auf Deutschlands größter Insel Rügen.
Und was gibt es in Gager? - »Dort gibt es nichts, nur viele Yachten«, so der Kommentar des Gastgebers unserer Land-Korrespondentin. Das biete allerdings Stoff für soziologische Studien. Vor allen Dingen gibt es aber im Hafen von Gager benutzbare Duschen. Die haben zum Leidwesen unserer Crew in Sassnitz gefehlt. Wer nicht verschwitzt in die Koje ging, hatte Salz auf der Haut.
Am gestrigen Abend hatten bereits alle Seekranken auf der »Albin Köbis« wieder Appetit: Nach dem traditionellen Anlege-Bier gab es Tagliatelle mit Lachs und Spinat aus der Kombüse. Anschließend nahmen wir noch einen Aperitif, um das WM-Halbfinale vor einem italienischen Restaurant direkt am Hafen genießen zu können. Die Niederlage der deutschen Nationalmannschaft wurde vom überwiegenden Teil der Anwesenden sportlich genommen. Zwei oder drei applaudierten sogar mit uns den Spaniern.
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Insulaner auf Probe
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Banküberfall in Genua auf Rügen
Im Rahmen der Störtebeker-Festspiele auf Rügen erlebten Teile unseres »Landkommandos« nach einem ereignisarmen Tag noch einen actionreichen Abend.
Gewagt ist die Verknüpfung der Legende vom edlen Räuberhauptmann zur See, der die Reichen überfällt um mit den Armen zu teilen, und der Legende vom Schatz der Templer, die Klaus Störtebeker alias Sascha Gluth nach Granada führt. Beeindruckend sind neben dem Aufführungsort – der Naturbühne in Ralswiek – und den vier dort im Einsatz befindlichen Schiffen vor allem die Leistungen des Pyrotechnikers und der ungarischen Stuntmen. Die beteiligten Pferde, Kamele und Raubvögel glänzen angesichts des Spektakels durch Duldsamkeit. Der Tierschutzverein dürfte von diesem Aspekt weniger begeistert sein.
Die Mimik der Schauspieler kommt für Zuschauer ohne Fernglas oder Zoom-Objektiv kaum zur Geltung. Damit sich das Antlitz des Hauptdarstellers trotzdem gut einprägt, wurde es unter anderem auf die Etiketten von Mineralwasserflaschen gedruckt, die zu Touristenpreisen am Eingang verkauft werden.
Wer das Schauspiel genießen will, sollte zugleich eine gewisse Toleranz für und eine gewisse Immunität gegen religiösen Hokuspokus mitbringen. »Der Fluch des Mauren« lastet nämlich auf einem Mädchen namens Maria, dessen Gebete zum Schluß natürlich erhört werden. Klaus Störtebeker alias Sascha Gluth tritt an die Stelle des weißen Ritters; eine Reliquie steht im Zentrum des Geschehens; und Religion an sich ist gut.
Das gilt eigentlich für alle monotheistischen Weltreligionen, die im historischen Granada aufeinander treffen – und wenn eine manchmal vielleicht doch ein bißchen böse ist, dann nur der Islam. Gleich zu Beginn rettet der edle Fremde aus dem hohen Norden einen jugendlichen Dieb vor der Scharia, welche besagt, ihm solle die Hand abgehackt werden.
Die Veranstalter weisen allerdings in der Pressemappe darauf hin, daß mit der maurischen Herrschaft auf der iberischen Halbinsel eine Phase relativer Toleranz zwischen den Religionen zu Ende ging.
Außerdem gibt es manchen Dialog, der durchaus als Seitenhieb auf die Verursacher der Wirtschafts- und Finanzkrise verstanden werden kann – sowie einen äußerst spektakulären Banküberfall. Das Bankhaus »San Giorgio« in Genua hat zuvor selbst mit Piraten kooperiert, um zusätzlichen Reibach mit Schiffsversicherungspolicen zu machen.
Das Stück erhebt keinen Anspruch auf die historische Wahrheit. »Man muß sagen können, so könnte es sich zugetragen haben« lautete die Vorgabe, als 1991 die Konzeption für die Störtebeker-Festspiele erstellt wurde, in deren Rahmen seither jedes Jahr ein anderer fiktiver Schwenk aus dem Leben des guten Piraten erzählt wird, der sich nach der Vertreibung von der Ostsee 1395 und 1396 tatsächlich im Mittelmeerraum aufgehalten haben könnte. Mit ein bißchen gutem Willen. Jedenfalls ist das nicht auszuschließen.
Das diesjährige Abenteuer unter der Regie von Holger Mahlich wird noch bis zum 4. September aufgeführt. Jede Ähnlichkeit mit »Indiana Jones« ist rein zufällig.
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Petrus und die Planken
Oder die leidige Abhängigkeit von der TechnikKurz nach sieben Uhr morgens hat die »Albin Köbis« Rostock mit Kurs auf Hiddensee verlassen, wo sie spätestens um 18 Uhr anlegen soll. Auf den Regenguß der letzten Nacht waren die ausgetrockneten Planken schlecht vorbereitet – was dem Notebook des Kollegen Wolter zum Verhängnis geworden ist, denn im Salon, der dem jW-Team zur See als Schlaf- und Redaktionsraum dient, hat es durchgeregnet.
»Das unterscheidet Holz von manchem deutschen Beamten – es arbeitet«, versuchte der erfahrene Seemann unter den jW-Redakteuren das Mißgeschick mit Humor zu nehmen. Ob eine gute alte Schreibmaschine das besser verkraftet hätte?
Schön langsam tun uns die Journalisten früherer Jahrzehnte nicht mehr leid. Mitunter erweist sich die Abhängigkeit von der Technik als Fluch – besonders die Abhängigkeit vom Internet. Dabei sind wir gar nicht im Amazonasgebiet, sondern lediglich an der Ostseeküste unterwegs. Manchmal dauert die Datenübertragung länger als das Verfassen eines Artikels. Dies gilt nicht nur für die Crew, sondern ebenso für das Land-Team, das Rostock um die Mittagszeit im Cuba-Sí-Transporter verlassen und nun die Rügenbrücke überquert hat. Nachdem wir den Bauernmarkt in Rambin besucht haben, um uns mit Räucherfischbrötchen zu stärken (besonders empfehlenswert: Aal oder Butterfisch), geht es weiter in Richtung Sassnitz.
(jW)
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Hommage an die Aufständischen
Die Gedenkstätte der revolutionären Matrosen am Rostocker Stadthafen gehört zu jenen Monumenten, die im Osten Deutschlands heute noch unmißverständlich klar machen: Hier war einmal ein anderes Land.
Unbewaffnet, aber kämpferisch mit geballter Faust zeigt das Denkmal zwei Männer, die sich aus den Trümmern erheben. Eine Hommage an Albin Köbis und Max Reichpietsch, die 1917 zum Tod verurteilten, weil friedensbewegten Matrosen der Kaiserlichen Marine. Neun Meter hoch ragt die Skulptur von 1977 von einem 20 Meter langen Sockel, dessen Relief den Matrosenaufstand und seine Niederschlagung zeigt.
Während das Denkmal aus DDR-Zeiten immer noch die ein- und auslaufenden Schiffe grüßt, liegen heute zu seinen Füßen leere Wein- und Bierflaschen herum. Ein paar Jugendliche, die sich hier treffen, sehen noch nicht so aus, als ob sie einen Aufstand planen, sondern eher, als wollten sie den alltäglichen Frust vergessen.
Aber wie sehr sich Menschen in wenigen Jahren verändern können, hat auch Albin Köbis bewiesen: Mit 20 war er noch Freiwilliger der Kaiserlichen Marine, mit knapp 25 gehörte er zu den Organisatoren eines Aufstands für den Frieden.
Im Sommer 1917 war er Heizer auf dem Schlachtschiff »Prinzregent Luitpold«. Die ständige Kürzung der Rationen führte damals auf deutschen Kriegsschiffen zur Befehlsverweigerung. Dadurch wurde auf der Fahrt von Kiel nach Wilhelmshaven der »Kaiser-Wilhelm-Kanal« (heute schlicht Nord-Ostsee-Kanal) blockiert. Am 24. Juli trafen sich Vertreter der Besatzungen - darunter Albin Köbis und Max Reichpietsch - mit dem Ziel, eine gemeinsame Friedensdemonstration mit Werftarbeitern zu organisieren. Ein Aktionsprogramm für die schnellstmögliche Beendigung des Krieges folgte auf dem Fuß.
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Die Neuen sind da
Nicht zum ersten Mal in diesem Sommer erklärt Skipper Lutz Buche die Bord- und Sicherheitsregeln. Um die Mittagszeit sind neben drei weiteren jW-Mitarbeitern sechs neue Mitsegler auf der »Albin Köbis« in Rostock eingetroffen, um die »Antörntour« fortzusetzen. Ein Teilnehmer aus Sachsen besitzt sogar noch einen Segelschein aus DDR-Zeiten. Allerdings nur für Binnengewässer.
Von Bord berichten in der zweiten Halbzeit Jörn Boewe und Peter Wolter, der die erste Halbzeit im »Landrattenteam« verbracht hat. Statt zwischen Pulverkaffee und handgewaschenen T-Shirts im Dreibett-Zimmer eines ehemaligen FDGB-Heims aufzuwachen, darf er nun bis zum Ende des Törns jeden Morgen frische Seeluft riechen. Layouter Micha Sommer will in den nächsten Tagen seine fotographischen Fähigkeiten zur Geltung bringen.
Morgen um sieben Uhr heißt es »Leinen los und Fender ein« - dann geht es über die Warnow vorbei an Warnemünde, dann Kurs Ost Richtung Vitte auf Hiddensee. Das sind etwa 60 Seemeilen Entfernung (eine Seemeile sind 1, 852 Kilometer) - eigentlich eine enorme Strecke, bei dem vom Seewetterdienst vorhergesagten Nordwestwind der Stärke 4 bis 5 dürfte die »Albin Köbis« wohl sechs Knoten (ein Knoten ist eine Seemeile pro Stunde) erreichen. Wind dieser Stärke bringt allerdings auch den entsprechenden Seegang mit sich - was sich bei dem einen oder anderen auf den Magen niederschlagen könnte.
Eine Vegetarierin und ein Light-Vegetarier, der für Fischgerichte durchaus zu haben ist, sorgten an Bord bereits für eine Debatte über den Speisezettel. Konsensfähig war zum Beispiel Gemüsesuppe, die für Fleischliebhaber schnell mit Wurst oder Speckwürfeln schmackhaft gemacht werden kann.
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Überraschender Besuch an Bord
Sonntag nachmittag im Rostocker Stadthafen. Kurz nach dem Festmachen der "Albin Köbis" kommt überraschender Besuch an Bord des Traditionsseglers und fragt nach dem Skipper.
Robert Rosentreter, längst im Ruhestand, in den 90er Jahren Pressesprecher des FC Hansa Rostock, danach für einige Jahre auch Pressesprecher der alljährlichen HanseSail, einem der großen internationalen Seglertreffen an der Ostseeküste, und heute noch mit der Pflege maritimer Traditionen befaßt, hat für Lutz Buche ein Geschenk mitgebracht: sein gemeinsam mit Horst Westphal vor Jahrzehnten verfaßtes Buch "Rebellion in der Hölle" über den ersten großen Aufstandsversuch vor der Novemberrevolution in der kaiserlichen Hochseeflotte im Jahr 1917.
Das 1976 im DDR-Militärverlag erschienene Buch, in dem der Namensgeber der Gaffelketsch Albin Köbis und sein Gefährte Max Reichpietsch eine tragende Rolle spielen, ging dabei auf einen fast zehn Jahre zuvor in der damaligen FDJ-Zeitung Junge Welt veröffentlichten Tatsachenbericht unter dem Titel "Blaublusen im Sturmjahr 17" zurück. Darin hatten die beiden Offiziere der DDR-Volksmarine - Westphal war Fregattenkapitän und Rosentreter Korvettenkapitän - noch etliche Beteiligte und Zeitzeugen, aber auch Verwandte der beiden Matrosen ausfindig gemacht und nach ihren Erinnerungen befragt. So konnten sie auch die näheren Umstände ihres Todes rekonstruieren.
Der Heizer Albin Köbis vom Linienschiff "Prinzregent Luitpold" und der Signalgast Max Reichpietsch vom Linienschiff "Friedrich der Große" hatten zu den Wortführern des Matrosenaufstandes im Sommer 1917 gehört und waren nach dessen Niederlage von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 5. September in Köln-Wahn - also weit weg von der Küste - von einem Landsturmtrupp unter dem Kommando eines Majors von Mörs hingerichtet worden. Köbis starb im Alter von 24 Jahren, Reichpietsch war noch nicht einmal 23 Jahre alt. Drei weitere gemeinsam mit ihnen verurteilte "Rädelsführer" waren kurz zuvor zu 15 Jahren Zuchthaus "begnadigt" worden.
Der 1990 im Range eines Fregattenkapitäns aus der Volksmarine ausgeschiedene Rosentreter hatte übrigens aus der Zeitung von der Ankunft des Traditionsseglers in Rostock erfahren. Sein Geschenk war für den Skipper und Eigner der "Albin Köbis" natürlich ein Highlight des bisherigen jW-Segeltörns. Und es war eine willkommene Ergänzung zur kompletten Kopie des damaligen JW-Tatsachenberichts, den der mitsegelnde jW-Redakteur - der am Beginn seiner journalistischen Laufbahn als Volontär den späteren Buchautoren selbst ein klein wenig zur Hand gehen durfte - ihm bereits vor Beginn der Tour übergeben hatte.
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jW on Tour
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Halbzeit
Zufriedene Mitseglerinnen und Mitsegler verließen heute in Rostock die »Albin Köbis«. Der Törn hat ihnen im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. »Obwohl die Koje für mich doch etwas eng war«, sagt Peter aus Leipzig, der gut zwei Meter mißt. Mit 36 Jahren ist er bereits seit 22 Jahren junge-Welt-Abonnent. Weiteren Segeltouren ist er nicht abgeneigt. »Aber ein Kapitänspatent strebe ich nicht an«, sagt er. Eine Teilnehmerin aus Remagen ist eher zufällig auf die »Antörntour« gestoßen - durch ein Probe-Abo der jungen Welt. »Das hat mich sofort angesprochen. Ich würde mich freuen, wenn es im nächsten Jahr eine Wiederholung gibt.« Segelerfahrung brachte sie von der Flensburger Förde mit.Stärkeren Wind hätte sich der eine oder andere Teilnehmer gewünscht - aber da gehen die Meinungen sehr auseinander. Wem zwischendurch mal »das Frühstück aus dem Gesicht gefallen« ist, wird nicht verraten.
Während Aufbruchstimmung an Bord herrscht, gibt Thomas Putensen am jW-Stand ein interaktives Konzert. Kinder, die sich trauen, dürfen sich selbst ans Klavier setzen und bekommen kostenlosen Musikunterricht. Dazwischen gibt es Rock und Schlager zum Mitsingen.
Später kamen ein paar punkige Jugendliche die Albin Köbis besichtigen. Ihre Altersgruppe war unter den Mitseglern bisher nicht vertreten. -
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Lesertreffen nach dem Public Viewing
Als die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale einzog, waren beim Public Viewing im Biergarten des »Peter-Weiss-Hauses« für freie Bildung und Kultur in Rostock keine Nationalfahnen zu sehen.
Der Trägerverein hatte schon zu Beginn der WM darauf hingewiesen, daß diese nicht erwünscht seien. Ein handgeschriebener Aushang mit den Worten »Schwarz-Rot-Gold ist nicht gewollt« hatte selbst in den bürgerlichen Medien für Aufsehen gesorgt.
»Für uns steht der Sport im Mittelpunkt«, sagt Christoph vom Trägerverein des Kulturzentrums. Es gehe dabei nicht nur um die deutsche Nationalfahne. Schließlich solle auch das Publikum in den hinteren Reihen das Spiel verfolgen können - Schwenkelemente seien dabei hinderlich. »Es gibt auch Leute, die gerade deshalb gerne bei uns die WM verfolgen.«
Obwohl Ostseezeitung den Aushang mit den Worten »Public Viewing nicht für alle?« skandalisierte, war der Biergarten beim Public Viewing voll mit Fußballfans, für die offensichtlich der Sport im Mittelpunkt stand.
In einer Leserdiskussion im Online-Portal der Ostseezeitung wurde nicht mit Ironie gespart: »Fußball-WM schauen, in schönem ruhigen Ambiente, mit sachkundigen Fans aus aller Herren Länder: Das geht nun wirklich nicht. Jeder Mensch weiß doch, daß richtiges Feiern nur inmitten sich selbst beweihräuchernder Teutonenhorden mit allerlei Staats- und Nationalsymbolen möglich ist«, schrieb ein Kommentator.
Direkt im Anschluß an das für die BRD-Mannschaft erfolgreiche Spiel gegen Argentinien trafen wir uns in einem Clubraum des Peter-Weiss-Hauses mit Leserinnen und Lesern der jungen Welt - unter ihnen auch ein ehemaliger jW-Praktikant, der inzwischen in Rostock studiert. So sprachen wir zum Beispiel über das politische Bewußtsein der Studierenden, deren Proteste gegen die neoliberale Bildungspolitik seit dem Sommer 2009 etwas abgeflaut sind - der harte Kern der Aktiven gibt andauernde Mehrfachbelastungen als wichtigen Grund an. Ein Hindernis für die Verbreitung der jW seien häufig vorkommende Reizworte - wie etwa »autonom« - auf die viele Studierende allergisch reagierten, so Ex-jW-Praktikant Georg.
Lob gibt es vor allem für geschichtliche Hintergrundartikel. »Ich habe einige davon in einer Mappe zusammengefaßt, um Bekannte mit Argumenten zu versorgen«, so ein weiterer jW-Leser aus Rostock. Verlagsleiter Peter Borak informiert über die Möglichkeit, Leserinitiativen zu gründen und jW-Mitarbeiter auch mal als Referenten einzuladen.
Der Abend wird mit einem Konzert des Liedermachers Frank Viehweg fortgesetzt, der von sich selbst sagt, er kenne nur zwei Leute, die so richtige Fußballfans sind. Seine eigenen Qualitäten sieht er auch ganz woanders: »Dein Beschützer, dein Verführer, Hausaufgabenkontrollierer, Rückenkrabbler, Bauchspazierer, Brechtgedichtinterpretierer. Dein Gedankeninhalierer, Weltschmerzdiagnostizierer, Küsseindiestirngravierer, Märchenweltenkonzipierer«, schrieb und singt er unter dem Titel »Alles was ich kann« für eine gewisse Susanne.
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Volles Programm
Gegen 13:45 Uhr ist die »Albin Köbis« im Ostseebad Warnemünde eingetroffen. Während an Bord eine Podiumsdiskussion und ein Konzert vorbereitet werden, gibt es die junge Welt an der Anlegestelle kostenlos. Einige kennen sie noch aus DDR-Zeiten - so auch der Hafenmeister, der uns wegen eines Kommunikationsproblems mit dem Hafenkapitän kurzzeitig verscheuchen wollte. Die Angelegenheit konnte aber schließlich doch noch einvernehmlich geregelt werden.Um 18 Uhr wollen wir uns im Peter-Weiss-Haus in Rostock (Doberaner Straße 21) mit Leserinnen und Lesern treffen, um Anregungen, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge einzuholen.
Mal sehen, ob wir heute trotzdem noch zum Baden kommen - und ob wir nach dem heutigen WM-Viertelfinale Deutschland gegen Argentinien irgendwelche Selbstmörder aus dem Wasser fischen müssen.
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Kurzer Report vom "Landkommando"
Die »Albin Köbis« ist heute früh aus dem Yachthafen Kühlungsborn ausgelaufen, Ziel Warnemünde. Auf direktem Wege wird sie es nicht schaffen – jedenfalls nicht unter Segeln: Das Schiff kann bestenfalls 60 Grad am Wind steuern – der aber weht aus Südost, Stärke 3 – 4.
Die Ketsch muß also unter Segeln erst einen langen Schlag auf See hinaus machen, um dann zu wenden und am Nachmittag Warnemünde ansteuen zu können, wo wir dann als Empfangskomitee auf der Pier stehen. Das letzte Stück wird ohnehin nur unter Maschine gefahren werden können. (Wen es interessiert: Das ist ein Cummins-Diesel mit sechs Zylindern und 160 PS.) Aber immerhin: Der Samstag verspricht für die Genossinnen und Genossen an Bord ein traumhafter Segeltag zu werden.
An Land sind es gegen 10.00 Uhr schon gefühlte 35 Grad, das T-Shirt ist schweißnaß, wir wären jetzt auch gerne auf See ... Stattdessen sitzen wir in Rostock Lütten-Klein in einem ehemaligen Gewerkschaftsheim, das auch 20 Jahre danach noch unverfälschten DDR-Charme ausstrahlt, in unserem Zimmer im 10. Stock und schwitzen.
Tja, vor 20 Jahren ... Damals war ich der für Gesamt-Norddeutschland zuständige Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters, das Büro war in Hamburg.
Aus unserer Bonner Zentrale bekam ich den Auftrag, den Wahlkampfauftritt von Kanzler Helmut Kohl in Rostock abzudecken – es war sein zweiter oder dritter Auftritt in der Noch-DDR. Mein Dienstwagen war in der Werkstatt, also mußte ein Leihwagen her, ein dicker Mercedes, Reuters war nicht kleinlich. Vor meinem Hotel – das beste Haus am Platze – sprach mich ein DDR-Bürger an, ob ich ihm nicht Westgeld eintauschen könne. Ich sagte ihm, er solle zum Teufel gehen. Schon Stunden vor Kohls Kundgebung, die in der Nähe des Ostseehotels am Hafen stattfinden sollte, sondierte ich das Terrain.
Die Volkspolizei hatte auf Weisung aus Berlin alle Zugangsstraßen abgesperrt, so daß Kohls Konvoi ungehinderte Durchfahrt hatte. Ich blickte in die Gesichter der Genossen: Ich war erschreckt, selten hatte ich so bittere Mienen gesehen. Das für Kohl vorbereitete Podium war mit Gittern im Umkreis von etwa 40 Metern abgesperrt – Eierwurfweite. Vorsichtshalber hatte die CDU mehrere Busladungen eigener Ordner mitgebracht. Einige von ihnen sahen mir verdächtig nach Bundesgrenzschutz aus ... Aus niedersächsischen Altersheimen hatte die CDU einige Dutzend Rollstuhlfahrer herangekarrt, die schon Stunden vor der Kundgebung die ersten Reihen vor der Absperrung besetzt hielten. Dann kamen mehrere Busse mit Aktivisten der Jungen Union, die die nächsten Reihen besetzten. Sie führten Deutschlandfahnen mit sich, bettlakengroß. Um den Kundgebungsplatz herum waren Lautsprecherbatterien aufgestellt, über die schon Stunden vor Beginn unablässig die Marseillaise gespielt wurde, die Hymne der französischen Revolution. Ich hätte kotzen können.
Dann begann die Kundgebung. Die FDJ hatte wohl gemeint, es reiche aus, eine halbe Stunde vor Beginn anwesend zu sein – Pustekuchen: Den Genossinnen und Genossen blieb nur noch ein Platz an der Peripherie. Ich zählte durch: Es waren fast doppelt so viele DDR- wie BRD-Fahnen zu sehen. Für die Fernsehzuschauer ergab sich ein ganz anderes Bild: Die Kameras, leider auch die des DDR-Fernsehen, standen neben Kohls Podium innerhalb der Absperrung. Das, was sie in ost- wie westdeutsche Wohnstuben sendeten, sah so aus: Ein ebenso euphorischer wie rhetorisch geschickter Kohl; in der ersten Reihe alte Leute im Rollstuhl und mit Tränen in den Augen; dahinter junge Männer und Frauen, die begeistert bettlakengroße BRD-Fahnen schwenkten und "Deutschland, Deutschland" skandierten. Die viel zahlreicheren DDR-Fahnen waren kaum sehen. Durch geschickte Manipulation wurden nicht nur die ost- sondern auch die westdeutschen Zuschauer buchstäblich über den Tisch gezogen. Soviel zum Thema Pressefreiheit.
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