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30.06.2010, 10:44:44 / jW-Ostsee-Tour 2010

Krimiabend in Kiel

Von Claudia Wangerin

Zu WM-Zeiten haben Buchvorstellungen allgemein eher schlechte Karten – dafür kann der Autor sicher sein, dass das Publikum auch wirklich interessiert ist.

So war es auch am Dienstagabend im Kieler Kulturzentrum „Die Pumpe“. Der Krimi-Autor und Strafverteidiger Heinz Jürgen Schneider entführte seine Zuhörer – darunter die Teilnehmer der jW-Antörntour – in eine düstere Welt: Das präfaschistische Schleswig-Holstein.

In seinem Debüt-Roman, der 1931 in Itzehohe spiel, geht es nicht nur um die Frage „Mord oder versuchter Doppelselbstmord“, sondern auch um die Todesstrafe die politische Instrumentalisierung einer jungen Frau, die erhängt in einer Scheune aufgefunden wurde. Nicht aktuell und doch irgendwie aktuell, denn der Lynchmob, der dem Angeklagten – einem polnischen Erntehelfer – den Tod wünscht, ist nicht ausgestorben. Er benutzt heute nur modernere Kommunikationsmittel. Davon kann sich jeder überzeugen, der Online-Diskussionen über spektakuläre Kriminalfälle verfolgt.

Seine Idee, einen Kriminalroman zu schreiben, stammt aus dem Jahr 2007, sagt Schneider, der zunächst Schwierigkeiten hatte, einen Verlag für den Regionalkrimi zu finden. Den entscheidenden Tip gab ihm jW-Redakteur Gerd Schumann.

Nach seiner Lesung aus dem bereits erschienenen Roman "Tod in der Scheune" wurden wir zum Premierenpublikum: Schneiders nächster Roman "Tod im Störhafen" erscheint voraussichtlich 2011. Wir erhielten gestern abend schon eine Kostprobe. Empfehlenswert und spannend sind beide Romane.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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