Rote Matrosen vorübergehend verbannt
Von Claudia Wangerin
Wir wollten Kiel nicht verlassen, ohne das Schifffahrtsmuseum in der ehemaligen Fischauktionshalle besucht zu haben. Ein malerisch schöner Ziegelbau direkt an der Förde – aber für das Schifffahrtsmuseum einer diesbezüglich so traditionsreichen Stadt wie Kiel vor allem klein.
So mußten die Ausstellungsstücke zum Kieler Matrosenaufstand im November 1918 der Sonderausstellung „Nordlandreise – die Geschichte einer touristischen Entdeckung" weichen – und werden wohl in diesem Jahr nicht mehr zu sehen sein. Die Meuterei gegen den Befehl, kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges noch gegen die britische Marine auszulaufen, hat nicht weniger als das Ende der Monarchie in Deutschland eingeläutet – aber die Geschichte des deutschen Tourismus nach Norwegen hat wohl in Krisenzeiten Priorität.
Neben Schiffs- und U-Bootmodellen, Gemälden und Galionsfiguren sowie dem Original-Echolot, einem Anschütz-Kreiselkompaß und anderen nautischen Instrumenten konnten wir außerdem ein Modell des Kieler Brandtauchers, des ältesten U-Boots der Welt, besichtigen.
Von Kiel aus begab sich das Land-Team direkt nach Wismar, wo wir gegen 14 Uhr der Albin-Köbis-Crew beim Anlegen halfen.
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