Einsatz in der Badehose
Von jWEs kommt selten vor, daß die junge Welt aus Kühlungsborn berichtet, welches heute von der »Albin Köbis« und dem »Landrattenteam« angesteuert wird.
Vor gut drei Jahren aber stand das Ostseebad schon fast im Zentrum der Weltgeschichte. Ein unheilvolles Gipfeltreffen fand im benachbarten Heiligendamm statt – und engagierte junge Menschen fielen in der gesamten Region durch vielfältige und kreative Störaktionen auf.
»Mindestens 12 Teilnehmer der G8-Proteste sind heute beim Schwimmen vor Kühlungsborn von Zivilpolizisten in Badehosen festgenommen worden«, meldete die junge Welt im G8-Spezial-Blog am 8. Juni 2007. »Nach Informationen des anwaltlichen Notdienstes befanden sie sich auf Privatgelände, das zu dem Hotel gehörte, in dem während des G8-Gipfels das offizielle Medienzentrum untergebracht war. Ein Teil der unerwünschten Badegäste sei zunächst von Angehörigen eines privaten Sicherheitsdienstes am Strand festgehalten worden – andere mußten wenig später von leicht bekleideten Zivilpolizisten aus dem Wasser gefischt werden.« Kühlungsborn hat also durchaus eine für unsere Leserinnen und Leser interessante Tradition.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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