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06.07.2010, 14:44:46 / jW-Ostsee-Tour 2010

Petrus und die Planken

Oder die leidige Abhängigkeit von der Technik

Kurz nach sieben Uhr morgens hat die »Albin Köbis« Rostock mit Kurs auf Hiddensee verlassen, wo sie spätestens um 18 Uhr anlegen soll. Auf den Regenguß der letzten Nacht waren die ausgetrockneten Planken schlecht vorbereitet – was dem Notebook des Kollegen Wolter zum Verhängnis geworden ist, denn im Salon, der dem jW-Team zur See als Schlaf- und Redaktionsraum dient, hat es durchgeregnet.

»Das unterscheidet Holz von manchem deutschen Beamten – es arbeitet«, versuchte der erfahrene Seemann unter den jW-Redakteuren das Mißgeschick mit Humor zu nehmen. Ob eine gute alte Schreibmaschine das besser verkraftet hätte?

Schön langsam tun uns die Journalisten früherer Jahrzehnte nicht mehr leid. Mitunter erweist sich die Abhängigkeit von der Technik als Fluch – besonders die Abhängigkeit vom Internet. Dabei sind wir gar nicht im Amazonasgebiet, sondern lediglich an der Ostseeküste unterwegs. Manchmal dauert die Datenübertragung länger als das Verfassen eines Artikels. Dies gilt nicht nur für die Crew, sondern ebenso für das Land-Team, das Rostock um die Mittagszeit im Cuba-Sí-Transporter verlassen und nun die Rügenbrücke überquert hat. Nachdem wir den Bauernmarkt in Rambin besucht haben, um uns mit Räucherfischbrötchen zu stärken (besonders empfehlenswert: Aal oder Butterfisch), geht es weiter in Richtung Sassnitz.

(jW)

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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