Gegenkultur
In 14 Tagen findet die XXII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz statt – in politisch sehr bewegten Zeiten. Unsere Referentinnen und Referenten kommen von drei Kontinenten, nicht wenige von ihnen sind von Freiheitsentzug und schlimmerem bedroht. Die Konferenz ist schon deshalb ein konkreter Akt der internationalen Solidarität. Der Vorverkauf der Einlassbänder läuft noch bis 3. Januar. Es empfiehl sich, diesen zu nutzen. Danach gibt es diese nur noch in der Ladengalerie und an der Tageskasse. Reservierungen werden weiter entgegengenommen, die Bänder müssen dann aber rechtzeitig an der Tageskasse abgeholt werden.
Neben den Hauptreferaten gibt es wieder ein umfangreiches Begleitprogramm, eine Kunstausstellung und zahlreiche Buch- und Infostände von Organisationen und Verlagen. In diesem Jahr spielt die Filmkunst eine hervorgehobene Rolle: Gian Paolo Picchiami, Leadsänger der legendären Banda Bassotti aus Italien, stellt den aktuellen Film »Banda Bassotti – La brigata internazionale« vor. Über die Begegnung von Moshe Zuckermann aus Israel, der antifaschistischen Musikerin Esther Bejarano und dem Schauspieler Rolf Becker sowie ihre Gespräche über jüdische Welten liegt ein beeindruckender Dokumentarfilm vor, Auszüge werden den Konferenzteilnehmern gezeigt, noch vor der Premiere am 2. Februar in der jW-Ladengalerie. Volker Külow und Wladislaw Hedeler berichten über Pläne für das zweite Lenin-Buch im Verlag 8. Mai GmbH: Zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution soll Lenins »Staat und Revolution« neu ediert werden.
Musik kommt auch nicht zu kurz: Heinz Ratz von der Band Strom & Wasser erzählt über sein gemeinsam mit Konstantin Wecker initiiertes »Büro für Offensivkultur«. Mit seinem Gitarristen Ruben Röh lädt er zu einem kleinen Konzert ein. Der chilenische Ausnahmekünstler Nicolás Miquea diskutiert mit M&R-Chefredakteurin Susann Witt-Stahl über Rechtsentwicklung in der Kultur. Auch er wird auf der Konferenz seine energischen Lieder gegen den Trend setzen. Der Schauspieler Rolf Becker stellt den uruguayischen Musiker Daniel Viglietti vor, der am 25. Februar bei der großen Festveranstaltung zum 70jährigen Jubiläum der Jungen Welt in Berlin auftreten wird. Nach der Podiumsdiskussion lassen wir die Veranstaltung kraftvoll ausklingen, wenn die Konferenzgäste gegen 20 Uhr gemeinsam die Internationale singen.
Wer dann immer noch weitermachen will, kann die Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Veranstaltung der DKP am gleichen Ort besuchen – oder sich auf Mojito bei kubanischer Livemusik des Proyecto Son Batey freuen.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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