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Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020

Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020

  • Die gegenwärtigen Proteste gegen die Rentenkürzungen in Frankreich sind eng mit der Bewegung der »Gelbwesten« verbunden. Karl Ghazi, Sekretär des französischen Gewerkschaftsbundes CGT (Confédération générale du travail) für den Bereich Handel in Paris, sprach über den Zustand der Arbeiterbewegung in Frankreich. Dieser könne nur im Kontext der neolibaralen Umstrukturierung der Gesellschaft, des Niedergangs der Kommunistischen Partei und des Aufstiegs der Rechten verstanden werden.

    Aktuell verfügen die Gewerkschaften insgesamt über einen sehr niedrigen Organisationsgrad. Verkäufer in einem Kaufhaus beispielsweise seien zu 90 Prozent bei Subunternehmen beschäftigt. Das erschwere kollektive Aktionen.

    Als die Leute mit ihren gelben Westen begannen, gegen die Erhöhung der Kraftstoffsteuer zu demonstrieren, waren Gewerkschaften und linke Parteien zunächst misstrauisch. Sie befürchteten, die Steuerfeindlichkeit könne von rechten Organisationen ausgenutzt werden. Tatsächlich seien rassistische oder antisemitische Entwicklungen eine Randerscheinung geblieben, erklärte Ghazi. Die »Gelbwesten« haben gezeigt, dass die sozialen Proteste nicht tot sind. Nach und nach sei es gelungen, die Zusammenarbeit zwischen »Gelbwesten« und den Gewerkschaften auszubauen.

    Nach erheblichen staatlichen Repressionen gegen die Demonstrierenden haben die Gelbwesten jetzt zwar keinen Einfluss mehr. An ihre Stelle sind allerdings die Streiks gegen die Rentenkürzungen getreten. Ohne die vorausgegangenen Proteste seien sie nicht zu denken, so Ghazi. (jW)

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    Wir gratulieren Otto Köhler zum 85. Geburtstag

    junge Welt
    Internationale-Rosa-Luxemburg-Konferenz 2020. Glückwünsche zu Otto Köhlers 85. Geburtstag

    Otto Köhler ist der – niemals offizielle – Chronist der BRD mit ihrem bald schauderhaften, bald lächerlichen Personal, ihren alten und neuen Nazis, die diesen Staat aufbauten bzw. sich nunmehr dort wieder einnisten, ihren Medien und Gelehrten, die sich Geschichten und Geschichte so zurechtlegen, dass diese Nation in warmes Lichte rückt und die Welt wieder mit militärischen Expeditionen beglücken darf. Als er vor fünf Jahren auf der XX. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz sprach, lautete der Titel seiner Rede: »Ja, ich bin es, Thersites – Schmäher aller Kriege, ihrer Feldherren, ihrer Propagandisten und ihrer Professoren«.

    Am Freitag wurde Otto Köhler, unser Autor, Konferenzreferent und Freund, 85 Jahre alt; wir freuen uns, ihm auf der diesjährigen Konferenz gratulieren zu dürfen. Auch heute, auf der nunmehr 25. Konferenz, ist Otto dabei.

    Er schrieb bis zu seinem Rauswurf 1972 bei Augsteins Spiegel – 2002 bedankte er sich mit einer Biographie des Magazingründers: »Ein Leben für Deutschland« –, arbeitete danach für den WDR, den Deutschlandfunk, den Stern und die Zeit. Seit nunmehr fast 20 Jahren verfasst Otto Köhler seine witzig-lästerlichen und schonungslos entlarvenden Artikel für die junge Welt. Es mögen derer noch viele werden.

  • · Berichte

    Here we go: The Pokes!

    Michael Saager
    Folkpunk aus Berlin: The Pokes

    Alles auf Start. Moderate Geschäftigkeit, in Erwartung dessen, was da heute alles kommen mag. Das Gewusel an den Ständen oben im Atrium nimmt zu. Hallo, wie geht‘s? Man kennt sich, erkennt sich, freut sich. Na, auch wieder hier? Blick in den Saal, ganz schön groß, und die Decke irritierend niedrig. Die vorderen Stuhlreihen sind schon besetzt. Wer früher kommt, ist näher dran. Wieder nach oben, ins Atrium, hier starten gleich die Pokes ihr Rosa-Luxemburg-Begrüßungskonzert. Akustisch, oder fast, der Bassist hat sich verstärkt. Abends gibt‘s dann noch ein lauteres. Los geht‘s. Freundlicher Opener einer freundlichen Band. Ein kleiner Folkpunkhit zwischen Büchertischen in Gewächshausklima. Die fünf Berliner scheinen sich wohl zu fühlen. »Welcome to hell« geht der Refrain, die Konferenz ist natürlich nicht gemeint. Platzwechsel, die Band musiziert sich durch den Raum, könnte hier oben ein paar Zuschauer mehr gebrauchen, kommt bestimmt noch. Der Sänger und Kopf der 2005 gegründeten Gruppe, ein Mann mit dem klingenden Namen Ian Beer, ist groß und schlank, seine Stimme rauh, heiser, charismatisch, alte Punkschule. Chorgesang gibt‘s auch. Chor? Na gut, alle singen gleichzeitig. Auf Teppich klingt das alles auch gleich viel besser, ein Stockwerk tiefer jetzt, im Raum, wo die Gruppe Tendenzen ausstellt. Zum Schluss geht‘s in den großen Saal, der inzwischen gut gefüllt ist. Ian Beer, der eine überraschend satte Sprechstimme hat, begrüßt die Anwesenden mit einem »Hoch die Tassen, auf das Gelingen des heutigen Tages!« Und fehlen wird er selbstverständlich nicht, der Pokes-Hit »God Save the Poke«. Wenn es ihn gibt, tut er das.

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    Referentenempfang in der jW-Ladengalerie

    junge Welt
    Yoerky Sánchez Cuellar, Direktor der Tageszeitung Juventud Rebelde
    Besucher aus 16 Ländern am Freitag abend in der jW-Ladengalerie
    Tory Russell, Black-Lives-Matter
    Lea Tsemel und Kamal Ramadan
    Dietmar Koschmieder, Geschäftsführung Verlag 8. Mai

    Empfang der Gäste und Referenten am Freitag in der jW-Ladengalerie am 10. Januar 2020

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