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Betr.: Artikel Diskriminiert, beschimpft und abgeschoben

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Diskriminiert, beschimpft und abgeschoben

Lagebericht: Drastischer Anstieg antimuslimischer Vorfälle im Jahr 2023 registriert

Im gesamten Jahr 2023 gab es statistisch mehr als fünf antimuslimische Vorfälle pro Tag: (Un) willkommen in der BRD. In Hamburg schoss beispielsweise ein Neonazi Ende Mai vergangenen aus rassistischen Motiven Jahres durch die Tür seiner pakistanischen Nachbarn. In Berlin wurde Ende Oktober eine muslimische Romni, die eine Kufija trug, auf die Gleise geschubst. Sie rief aus Angst vor den Beamten nicht die Polizei. In Bochum wurde ebenfalls Ende Oktober eine Moschee mit Haken­kreuz und Davidstern beschmiert und versucht, sie anzuzünden.

1.926 antimuslimische Vorfälle – Onlinedelikte nicht mitgezählt – hat die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit (Claim) im vergangenen Jahr dokumentiert. Am Montag hat das Bündnis, das nach eigenen Angaben 51 zivilgesellschaftliche muslimische und nichtmuslimische Organisationen vernetzt, seinen Lagebericht für 2023 in Berlin vorgestellt. Der verzeichnet im Vergleich zum Vorjahresniveau einen Anstieg dokumentierter antimuslimischer Vorfälle um 114 Prozent. Darunter waren 88 Angriffe auf religiöse oder muslimisch markierte Orte. Insgesamt wurden 178 Körperverletzungen, vier versuchte Tötungen, fünf Brandstiftungen sowie sechs sonstige Gewalttaten dokumentiert. Nicht unschuldig an dem Anstieg der antimuslimischen Vorfälle und rassistischen Gewalttaten mögen die Abschiebewut und Hetze der Ampelregierung sowie die Behauptungen vom »importierten Antisemitismus« sein.

»Auch undifferenzierte Debatten zu Abschiebung oder Migration tragen zu einer Normalisierung von antimuslimischen Stereotypen bei. Jede zweite Person in Deutschland stimmt muslimfeindlichen Aussagen zu«, sagte Rima Hanano, die Leiterin von Claim am Montag gegenüber junge Welt. Das sei ein sehr fruchtbarer Boden für Übergriffe auf und Diskriminierung von Muslimen und Menschen, die muslimisch gelesen werden. »Menschen fühlen sich auch durch Debatten legitimiert, zur Tat zu schreiten. Die rassistischen Erfahrungen, die Menschen machen müssen, reichen von Beschimpfungen, alltäglicher struktureller Ausgrenzung bis hin zur körperlichen Gewalt«, sagte Hanano.

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