Kolumne von Mumia Abu-Jamal

Zu wissen, was kommt, ist nur ein Gefühl und noch lange keine Tatsache.

Ich bin gefragt worden, warum ich die von Donald Trump geführte US-Regierung »faschistisch« genannt habe. Viele Historiker würden der Aussage, dass es in den USA jemals Faschismus geben könnte, widersprechen.

Wer hätte gedacht, dass etwas so schnell zusammenbrechen und Hunderttausende so schnell zugrunde gehen könnten, während der Staat in völliger Ohnmacht daneben steht? Das ist der Zustand des US-Imperiums im Jahr 2020.

Die Verharmlosung der Covid-19-Pandemie zeigt, wie krank die Menschen in den USA auch in ihren Köpfen sind. Es wird viel länger dauern, die Nation vom Wahnsinnsvirus in den Gehirnen zu heilen als vom Coronavirus.

Die verstorbene Oberste Richterin Ruth Bader Ginsburg leistete Bedeutendes für die Frauenrechtsbewegung in den USA.

Breonna Taylor ist nicht nur eine von vielen, die von der Polizei getötet wurden, ohne dass man die Täter dafür verurteilt hat.

Hoffnungen auf Gefangenenentlassungen angesichts der Pandemie wurden zerschlagen. Politisch-industrielle Bedeutung zu hoch.

Assange trug durch seine Enthüllungen dazu bei, bei vielen Menschen ein Bewusstsein für die Grundelemente imperialistischer Kriege zu wecken. Er ist ein politischer Gefangener, dessen Freilassung wir fordern müssen.

»Ein hervorragender Hinweis auf die tatsächliche Stabilität eines jeden Regimes ist das Ausmaß, in dem es gezwungen ist, zu physischer Gewalt zu greifen, um die Kontrolle zu behalten.« (Carl G. Gustavson)

Das schwarze Amerika steht vor Entscheidungen, die weniger klar sind als derzeit dargestellt. Und die Obama-Jahre haben uns gelehrt, dass Hoffnungen und Emotionen allein nicht genug sind.

Für Einflussnahme Schwarzer ist es unerheblich, ob Demokraten oder Republikaner regieren. Die Politik ist stets eine der weißen Vorherrschaft.

Im Juli 2008 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus die »Resolution 194«, mit der es die afroamerikanische Bevölkerung um Entschuldigung für die von ihren Vorfahren erlittene Sklaverei bat.

Unverantwortliche Lockerungen in den USA. Arbeitende und Kinder werden ökonomischen Gewinnen geopfert.

Als ich ein junger Mann war, waren Friseurläden für mich faszinierende Orte. Dort trafen sich Männer in einer Atmosphäre entspannter Vertrautheit und debattierten Themen, über die sie anderswo nicht redeten.

John Lewis wurde als Bürgerrechtskämpfer bekannt, als er 1965 von der rassistischen Knüppelgarde der Polizei des US-Bundesstaats Georgia beinahe zu Tode geprügelt wurde.

Die Kinder, die Trump in der Coronapandemie wieder in die Schulen schicken will, sind nicht die Kinder der Reichen, sondern die der Armen, die Kinder aus der Arbeiterklasse, aus dem einfachen Volk.

Die USA zeigen sich heute als eine Nation, die außer Kontrolle geraten und nicht willens oder nicht in der Lage ist, einfache medizinische Anweisungen zur Eindämmung der Pandemie zu befolgen.

Reformierte Unterdrückungssysteme können nichts anderes hervorbringen als das, was auch vorher da war.

Wir finden uns inmitten einer sich entwickelnden Bewegung wieder, so als erschauerten wir im Auge eines Hurrikans, und erleben hautnah, wie alles erschüttert, wenn nicht gar umgewälzt wird. Was für Tage, was für Stunden!

Gerade in Freiheit nach 41 Jahren Knast, erliegt »Move«-Mitglied Delbert Africa seinem Krebsleiden.