Die nächsten Tage im Radio

Nach der Seuchenpause lockt die Leipziger Buchmesse wieder Publikum an. MDR Kultur überträgt am Sonnabend live die »ARD-Radio-Kulturnacht ›Unter Büchern‹«, die deutschen Kultursender übernehmen.

Das Internet ist von bösartigen Wucherungen wie Fake News und Propaganda befallen, und die Wissenschaft konnte noch kein Heilmittel dagegen erfinden.

Zum Thema Reform der Öffentlich-Rechtlichen ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jeder. Deshalb hat die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Christiane Schenderlein, ihre Reformvorschläge nachgereicht.

»Im Kampf gegen Desinformation«, schreibt die Deutsche Presseagentur, hat der US-Auslandssender Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) Ende März ein neues Programm für das Baltikum gestartet.

Klimaaktivisten der Letzten Generation haben erfolgreich einen Münchner Dudelsender gekapert. Nach einer Straßenblockade versprach der Frühsendungsmoderator von Radio Gong 96.3 den Kleberisten unbegrenzte Sendezeit.

Schon in dieser Woche könnte sich das Schicksal des Radio-Sinfonieorchesters Wien entscheiden. Die Mitglieder des Stiftungsrats des Österreichische Rundfunks werden sich am Donnerstag über eine Streichliste beugen.

Obwohl der Bundeskanzler vor einem Jahr die Zeiten gewendet hat, wandelt noch immer ein Gespenst umher im deutschsprachigen Europa, ein ziemlich lebendiges, die junge Welt.

Die Rundfunkgebührenhenker wetzen auch in Österreich das Beil. 300 Millionen Euro »will« der ORF auf Geheiß der regierenden ÖVP bis 2026 einsparen.

Eines Abends im Winter 1994/95 stürmte ein Einsatzkommando der Polizei das Studio des Radios Lora in München: Dort wollte man ein Mitglied der Revolutionären Zellen live on Air verhaften.

Was kann die ARD, was die Privatradios nicht können? Hörspiel. Noch. Genau hundert Jahre nach ihrem Erscheinen findet sich diese Kunstform auf einer Abschussliste der öffentlich-rechtlichen Ländersender wieder.

Der Deutschlandfunk beendet zum 1. März die Ausstrahlung des Seewetterberichts, der heute noch so klingt, als würde er aus dem Jahr 1923 zu uns gefunkt.

Den drei nichtkommerziellen Lokalradios Radio Blau in Leipzig, Coloradio in Dresden und Radio T in Chemnitz drohen heftige finanzielle Einbußen.

»In früheren Zeiten bediente man sich der Folter. Heutzutage bedient man sich des Privatfunks«, würde Oscar Wilde mit Blick auf das Södertum Bayern sagen.

Zwei Mitarbeiter und die Redaktionen von Radio Dreyeckland sind am 17. Januar von der Polizei heimgesucht worden. Die Razzia trägt sich ein in die lange Repressionsgeschichte des ersten freien Radios in Deutschland.

In den Top 100 der Radiobestenliste der offiziellen deutschen Airplay-Charts 2022 ist erstmals kein einziger deutschsprachiger Titel vertreten.

Ich vermute, für Politiker ist es von Vorteil, blöde zu sein, weil die Deutschen drauf stehen, von Idioten regiert zu werden.

Es war zu befürchten. Sollen ARD und ZDF »reformiert« werden, geht es dem Kulturradio an den Kragen und nicht Rosamunde Pilcher.

Nach Fußball-WM und kurzer Weihnachtspause geht es sportlich weiter: In einem Londoner Irrenhaus werfen Bierbäuche die Dartweltmeisterschaften aus und BR Klassik überträgt in den kommenden 14 Tagen die Festspiel-EM.

»Guten Abend. Hier ist das Erste …« Zapp. »Überwachung eines Monarchen ist meine Spezialität!« Zapp. »Ich will jetzt mein Geschenk haben!« Zapp. »Feliz navidad! Feliz …« Zapp.

Da wird sie volljährig und sagt’s keinem. Die etwas introvertierte Hörspielserie »Wurfsendung« ist am 13. September 18 Jahre alt geworden.