Eine kleine Sensation war es, dass 1976 mit »Der blaue Vogel« erstmals ein großer US-amerikanisch-sowjetischer Kinofilm gedreht wurde. Die Regie übernahm George Cukor, der vor 120 Jahren in Manhattan geboren wurde.
Leander Haußmann ist ein kleiner Provokateur, bekannt für seine bissigen Bonmots in der Boulevardpresse. Die DDR hätte bei den Olympischen Spielen der Diktaturen nicht einmal Bronze errungen, meinte er einmal.
Von Jegor Jublimov
Franz Richter (User:FRZ) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
Ende der 60er Jahre wurde die Redaktion des Filmspiegel von jungen Frauen und Mädchen bestürmt, endlich ein Titelbild von Hanns-Michael Schmidt zu bringen.
Schon mit 32 Jahren starb der Schauspieler Peter Sindermann, der 1963 zum Frauenschwarm wurde. In »Julia lebt« musste er sich als NVA-Soldat zwischen zwei Frauen entscheiden.
Nicht nur im DDR-Alltag war es von Vorteil, zaubern zu können. Jochen Zmeck machte es zu seinem Beruf. In den 50ern wurde der Lehrer einer der erfolgreichsten Zauberkünstler des Landes.
»Erich Rauschenbach hat Banker gelernt. Aber er ist kein Banker geworden. Hat es ihm an der kriminellen Energie gefehlt?«, fragte Zeichnerkollege F.W. Bernstein. Vor 75 Jahren wurde Rauschenbach in Sachsen geboren
Zu den BRD-Bürgern, die in die DDR flüchteten, zählte die prominente Schauspielerin Gisela Uhlen. 1954 kam sie mit ihrem damaligen Mann Wolfgang Kieling in den Arbeiterstaat.
»Ich habe, nicht leichten Herzens, an die Überlegenheit des kapitalistischen Systems über das sozialistische zu glauben gelernt«, sagte Gerhard Klingenberg über seine Jahre in der DDR.
»Junge Ärzte pflegen im Krankenhaus eine Hand in der Tasche zu tragen, damit man sie von den Pflegern unterscheiden kann«, erläuterte Satiriker Lothar Kusche in seiner »Patientenfibel«
In den Aufbaujahren war es leichter, jung seinen Weg zu finden. Joachim Hasler, der kommenden Sonntag vor 90 Jahren geboren wurde und 1995 starb, lernte in einem Kopierwerk und wurde Kameraassistent.
Hauff und Henkler waren als Gesangspaar nicht nur in der DDR, sondern überall berühmt, mit über 300 Liedern, Schlager, Stimmungs- und Volksmusik, alles immer mit Augenzwinkern vorgetragen.
Während der Berlinale im Februar wurde Ernst-Georg Schwill gebührend gefeiert. Zur Verleihung des Heiner-Carow-Preises lief Schwills bester Film »Sie nannten ihn Amigo« (1959).
Mit ihrem in der DDR nicht auf Anhieb geliebten Roman »Nachdenken über Christa T.« gelang Christa Wolf eine kleine Sensation: Das sich zum Sozialismus bekennende Stück Literatur erschien auch in den USA.
Im Film »Das Mädchen Rosemarie« hielt Nadja Tiller 1958 nicht nur der Adenauer-Ära den Spiegel vor. In der Folge war sie gefragt, gab dem ihr unbekannten Federico Fellini für »La dolce vita« einen Korb.
Kurz vor seinem heutigen 90. Geburtstag hat Günter Kunert seinen zweiten Roman vorgelegt. »Die zweite Frau« entstand schon Mitte der 70er Jahre, wurde aber zwischenzeitlich vergessen. Gründliches Aufräumen hilft!
Sicherlich werden wir Christine Gloger in diesem Jahr auf dem Bildschirm wiederbegegnen können, etwa in ihren großen Fontane-Rollen in »Mathilde Möhring« und »Die Poggenpuhls« (1983/84).
Noch in den 80ern konnte es geschehen, dass man vom Teilnehmer einer sowjetischen Delegation beiseite genommen: »Meine Frau möchte unbedingt wissen, was aus dem gutaussehenden Schauspieler Günter Haack geworden ist.«