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13.12.2019, 19:50:08 / jW stärken!

Von unten nach oben

Wer in Deutschland vor wachsender Armut warnt, wird als Umverteilungslobbyist beschimpft
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Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung warnte schon 2013 vor derlei Propaganda: Plakat der Organisation Oxfam (21.8.2017)

Immer mehr Menschen werden in Deutschland sozial ausgegrenzt. Wer kaum Mittel für Wohnung, Kleidung und Nahrung aufbringen kann, dem stehen sie erst recht nicht für Gesundheit, Bildung und Kultur zur Verfügung. Das belegt der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, der diese Woche veröffentlicht wurde. Die Armutsquote bei Migranten, Erwerbslosen, Alleinerziehenden, Kinderreichen und unzureichend Ausgebildeten liegt bei 30 bis 57 Prozent. Besonders betroffen sind Minderjährige: Jedes fünfte Kind lebt in einem materiell benachteiligten Haushalt, so der Verband. Zu den ärmsten Regionen zählen auch Bundesländer im Westen, so etwa Bremen oder Nordrhein-Westfalen. Nach dem Anschluss der DDR haben die Segnungen des gestärkten Kapitalismus auch die Verhältnisse im Westen des Landes umgekrempelt.

Doch halt, die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung warnte schon 2013 vor derlei Propaganda: »Wohlfahrtsorganisationen, Sozialverbände und Umverteilungslobbyisten versuchen mit Hilfe von diversen Umfragen und Studien Handlungsbedarf zu suggerieren. Die Medien übernehmen diese mehrheitlich fragwürdigen Quellen meistens ungeprüft (…) Und nicht zuletzt haben auch Neidgefühle einen bedeutenden Platz in Deutschland und werden gern bedient.« Nach dieser Denkart sind »Umverteilungslobbyisten« also nicht jene, die wie die FDP aktiv dafür sorgen, dass Reiche immer reicher werden, sondern jene, die Handlungsbedarf sehen, wenn Arme nicht noch ärmer werden sollen.

Solidarität gerade mit jenen, die durch die Verwerfungen des Kapitalismus besonders hart betroffen sind, darf man von der FDP nicht erwarten – für Linke allerdings gehört sie zum Selbstverständnis.

Das ist auch der Ansatz der Tageszeitung junge Welt. Und weil es eben auch im reichen Deutschland erhebliche soziale Verwerfungen gibt, bietet jW drei Bezahlmodelle an: Neben dem Normal- auch den Solipreis. Dieser ist zwar etwas höher, dafür können aber andere die Zeitung zum ermäßigten Sozialpreis lesen. Noch für kurze Zeit gibt es auch die Möglichkeit, die jW für drei Monate befristet zu besonders günstigen Bedingungen zu lesen. Dieses Aktionsabo eignet sich für ein Geschenk – nicht nur im Familien- und Freundeskreis. Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der die junge Welt gerne lesen würde, sie sich aber auch zum Sozialpreis nicht leisten kann.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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