Schon gesehen?
Es fing so schwierig an. Unsere ab Ende April geplante Werbeaktion für den Kauf am Kiosk mussten wir wegen der Coronapandemie absagen. Die schöne Strategie, der erfolgreichen Probeaboaktion die werblichen Aktivitäten für den Einzelhandel folgen zu lassen, konnte nicht umgesetzt werden. Der Kontakt zu jenen Probeleserinnen und -lesern, die noch kein festes Abo gemacht haben, wurde unterbrochen. Auch die große 100.000er Verteilaktion rund um den 1. Mai konnte nicht stattfinden. Probeleser wie 1.-Mai-Demonstranten sollten dafür gewonnen werden, die junge Welt wenigstens gelegentlich am Kiosk zu kaufen. Statt dessen Funkstille, denn auch die geplanten Radiospots, die zum Kioskbesuch anregen sollten, gingen nicht über den Sender.
Aber mit etwas Verspätung sind wir dann doch noch in die vollen gegangen: Seit Tagen hängen in einigen Städten der Bundesrepublik jW-Plakate, U-Bahnen fahren mit jW-Werbung, im Radio ist unser Werbespot zu hören, und manche Kioskbetreiber haben unseren Werbesticker in die Ladentür geklebt. Es wurde einiges Geld in die Hand genommen, um im Gewimmel der Stadt sichtbar zu sein. Aber soll diese linke Tageszeitung nur gesehen werden? Wie bei einem Pferderennen Männer mit besonders auffällig karierten Anzügen und Frauen mit großen Hüten? Nein! Sie soll auch gekauft werden! Deshalb zeigt sie, was sie hat und was sie ist: nicht eine, sondern die linke überregionale Tageszeitung mit einer täglich einzigartigen Hintergrundberichterstattung.
Ob unser Plan aufgeht, ob die Zeitung nicht doch nur gesehen wurde, wissen wir erst in ein paar Wochen, wenn die aktuellen Verkäufe im Einzelhandel bei uns abgerechnet werden. Bis dahin und darüber hinaus können Sie, liebe Leserin und lieber Leser, zum Gelingen etwas beitragen. Reden Sie mit Ihrem Zeitungshändler über die junge Welt. Sicherlich kann man sie im Geschäft vorteilhafter präsentieren – etwa nicht zweifach gefaltet, sondern die obere Hälfte der Titelseite sichtbar; nicht als Bückware, sondern weiter oben im Zeitungsregal. Vielleicht schaffen Sie es auch, dass die jW für ein paar Tage auf dem Verkaufstresen liegt. Und selbstverständlich können Sie auch all Ihre Bekannten auf darauf hinweisen, dass es die junge Welt am Kiosk zu kaufen gibt. Wir schicken Ihnen gerne Werbematerial – Plakate und Aufkleber – für Kioske zu. Nur Mut! Auf der Internetseite www.jungewelt.de/kiosk zeigen wir Ihnen auch, bei welchen Einzelhändlern in Ihrer Umgebung die junge Welt erhältlich ist.
Kommunikation & Aktion
Kontakt zum Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de, Telefon: 030/53 63 55-10
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!