Analysieren und formieren
Spätestens seit den Demonstrationen der Bündnisse »Black Lives Matter«, »Unteilbar« und »gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn« ist klar: Der Protest auf der Straße nimmt wieder Fahrt auf. Das ist auch bitter nötig, mangelt es doch weder an Gründen noch Anlässen. Diese werden in der jungen Welt auf marxistischer Grundlage beschrieben und analysiert. Doch geht es auch um Praktisches. Der sogenannte Verfassungsschutz nimmt wie in den vergangenen Jahren an beidem Anstoß und versucht in seinem jüngsten Bericht abermals, die junge Welt zu kriminalisieren (siehe jW vom 10.7). Man darf es wohl als Prädikat auffassen, wenn das Amt unterstreicht, dass unsere »Zeitung (…) auch für Aktionen mobilisieren und den Widerstand formieren« möchte. Dazu brauchen wir allerdings das Zusammenwirken mit unseren Unterstützerinnen und Unterstützern, also mit jenem besonders aktiven Teil der Leserschaft, der eigene politische Aktivitäten mit dem Bekanntmachen dieser Tageszeitung verbindet. Sie haben verstanden, dass selbst der beste linke Journalismus nichts nützt, wenn er nicht genügend Menschen erreicht. Und dass erfolgreicher, zielklarer Widerstand unabhängige und der Aufklärung verpflichtete Medien benötigt.
Nicht wenige sind seit Jahren unermüdlich und tatkräftig in diesem Sinne tätig, und das nicht nur bei Großevents. Vom Kuba-Filmabend über Konzerte bis zum DDR-Oldtimer-Treffen werden vielfältige Möglichkeiten genutzt, um für diese Zeitung zu werben. Diese praktische Solidarität ist entscheidend für den Erfolg der Tageszeitung junge Welt und verdient gerade an dieser Stelle ausdrücklichen Dank!
Unterstützung kann dabei ganz verschieden aussehen. Unverändert wichtig bleibt die Mund-zu-Mund-Propaganda für die junge Welt im Bekanntenkreis. Zu jeder Kampagne, aber auch ohne besonderen Anlass können Aktionspakete mit Plakaten, Flyern und Aufklebern geordert werden. Das am besten erprobte Mittel sind Zeitungsbestellungen. Sei es für Demos oder Veranstaltungen – ein oder mehrere Pakete mit jW-Exemplaren zum Verteilen zu bestellen, ist jederzeit unkompliziert möglich. Achtet aber bitte darauf, es mindestens drei Werktage im voraus zu tun. Sobald wir von einer geplanten Verteilaktion wissen, können wir mit weiteren Sympathisanten in der Nähe wegen möglicher Mitwirkung Kontakt aufnehmen. Zusammen agiert es sich besser. Weil dem so ist, hat sich solche Zusammenarbeit vielerorts in Leserinitiativen verstetigt. Dabei bewährt sich die junge Welt oft als verbindendes Element strömungsübergreifender Zusammenarbeit.
Letzten Endes hat sich gezeigt, dass der direkte Kontakt mit den Menschen im Umfeld durch nichts zu ersetzen ist. Insofern möchten wir Euch ermuntern, nach der Zwangspause wieder beherzt zur Tat zu schreiten. Zentraler Ansprechpartner für Unterstützungswillige ist das Aktionsbüro. Wendet Euch bitte an uns, damit wir Euch bestmöglich beim Unterstützen unterstützen können!
Aktionsbüro
Kontakt Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de
0 30/53 63 55 10
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!