Licht ins Dunkel bringen
Von AktionsbüroIst der Ukraine-Krieg »der erste Krieg in Europa nach Ende des Zweiten Weltkrieges«, wie es deutsche Medien behaupten? Dabei werden nicht nur die westlichen Militäreinsätze gegen Jugoslawien unterschlagen, auch die Vorgeschichte des aktuellen Konfliktes fällt unter den Tisch. Denn die Auseinandersetzung um die Ukraine begann mit dem als »Euromaidan« beschönigten Putsch 2014. Hand in Hand damit gingen politische Säuberung und Krieg gegen die eigene Bevölkerung in der Ostukraine. Die deutschen Qualitätsmedien steigerten daraufhin ihre Hetze gegen alles, was nach Verständigung mit Russland roch. Im Februar 2022 empfahlen sie der deutschen Politik, nicht den Fehler der Ukraine zu machen, die auf eigene Atomwaffen verzichtet habe.
In diesen acht Jahren Vorkrieg haben Arnold Schölzel und Reinhard Lauterbach 66 Beispiele für Fehlinformationen, Hetze gegen Russland bis hin zu Kriegsstrategien am grünen Tisch gesammelt. Der Verlag 8. Mai veröffentlicht diese Kolumnen aus acht Jahren in der Buchreihe junge Welt-Reserven (zum Preis von 16,90 Euro), der Band beginnt im Jahr 2014 und endet mit Texten zum Zeitpunkt des Kriegsausbruches im Februar 2022. Arnold Schölzel, langjähriger Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt, und Reinhard Lauterbach, Journalist und jW-Autor zu den Themen Russland und Osteuropa, haben mit spitzer Feder und tiefem historischem Verständnis diese Entwicklung kommentiert, die 2022 zum Stellvertreterkrieg des Westens mit Russland eskalieren sollte.
»Die Artikel dienen der Deeskalation«, schreibt Schölzel in seinem Vorwort. »Ihre Autoren glauben nicht, mit ihnen Krieg und Gewalt stoppen zu können. Aber, auch wenn es so aussichtslos erscheint wie Anfang 2023: Der Anspruch, etwas Licht ins Dunkel zu tragen, muss erhoben werden, solange es möglich ist.«
Das Buch »Der Schwarze Kanal. Ukraine-Feldzug deutscher Medien 2014–2022« (Verlag 8. Mai GmbH, Berlin 2023) ist ab sofort erhältlich, zum Beispiel direkt im jW-Shop. Die Autoren werden einzeln oder auch gemeinsam zu verschiedenen Gelegenheiten aus dem Buch lesen und für Diskussionen zur Verfügung stehen:
– 23. März, 18 Uhr: junge Welt-Maigalerie, Torstr. 6, 10119 Berlin
– 13. April, 19 Uhr: Freizeitheim Linden, Windheimstraße 4, 30451 Hannover
– 29. April, 12 Uhr: Buchmesse Leipzig, Messestand junge Welt – Hauptraum
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!