Protest braucht Presse
Gehören Sie vielleicht auch zu den vielen Leserinnen und Lesern, die erstmals auf einer Demonstration oder Kundgebung mit der Tageszeitung junge Welt in Berührung gekommen sind und diese dann später abonniert haben oder sie seitdem regelmäßig am Kiosk kaufen? Besonders viele solcher folgenreicher Erstkontakte kamen bei Großevents wie bei den Protesten gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm, gegen die NATO-Feier 2009 in Kehl und Strasbourg und gegen den G20-Summit 2017 in Hamburg sowie bei den schon seit Jahren zur guten Tradition gewordenen Großverteilaktionen zum 1. Mai zustande. Aber auch kleinere Verteilaktionen auf Buchlesungen, Diskussionsabenden oder Konzerten – ja selbst auf Familienfesten – haben zu einer größeren Verbreitung der jW geführt.
Die Anwesenheit bei bedeutsamen politischen Ereignissen ist aus vielerlei Gründen wichtig. Die Teilnehmenden stoßen auf eine Zeitung mit Analysen und Einschätzungen, die zu ihren täglichen Erfahrungen und Forderungen passen. Und sie nehmen beim Folgelesen wahr, dass ihre Proteste in der jW solidarisch abgebildet werden. Das kommt gut an. Die zunehmende Erkenntnis, dass die eigenen Sorgen und Nöte immer weniger in der Berichterstattung der etablierten Medien vorkommen, macht die Tageszeitung junge Welt zu einer willkommenen Alternative und schon bald zu einem unverzichtbaren Begleiter durch den politischen Alltag.
Die nächste wichtige Gelegenheit für Verteileinsätze sind die Ostermärsche in zwei Wochen. Wir erhielten bereits Bestellungen aus 26 Orten in einem Umfang von insgesamt mehreren tausend Exemplaren, nehmen aber bis spätestens Mittwoch mittag, 29. März, gern noch weitere entgegen. Wer dort das erste Mal oder seit langem wieder mit der jW in Kontakt gekommen und auf der Suche nach Gegeninformation ist, stößt auf die Einladung, die Zeitung für drei Wochen kostenlos zur Probe zu lesen. Oder aber, die jW am Kiosk zu testen. Welchen Ausgang es auch nimmt, jede Verteilaktion trägt dazu bei, die Tageszeitung junge Welt bekannter zu machen, weitere Abonnenten oder Genossenschaftsmitglieder zu gewinnen. Mit anderen Worten: einen günstigen Nährboden für unsere journalistische und verlegerische Arbeit zu bereiten. Das genaue Gegenteil von dem also, was der sogenannte Verfassungsschutz im Sinn hat.
Dabei können wir auf die langjährige, zuverlässige Hilfe durch unsere Leserschaft, für die wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlichst bedanken möchten, bauen. Gerade aber jetzt kommt es darauf an, die Zahl der Verteilenden und der Verteilorte deutlich zu erweitern. Und so bitten wir alle Leserinnen und Leser, die dazu die Möglichkeit haben, Verteilaktionen selbst zu planen beziehungsweise an ihnen teilzunehmen. Fordern Sie beim Aktionsbüro Verteilexemplare für einen Ostermarsch, zum 1. Mai oder auch für andere Veranstaltungen an – damit der so dringlich notwendige Protest gegen Ausbeutung und Kriegstreiberei die passende Presse findet.
Kommunikation & Aktion
Verteilexemplare bestellen:jungewelt.de/verteilen. Auch per E-Mail an aktionsbuero@jungewelt.de oder telefonisch: 0 30/53 63 55-10
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!