Auf Spurensuche
Drei Jahre währte der Versuch, ein sozialistisches Chile über Wahlen aufzubauen. Gestoppt wurde die Unidad Popular unter Salvador Allende dann blutig von faschistischen Putschisten unter US-amerikanischer Anleitung. Diese Zeit, aber auch die dann folgenden Greueltaten brannten sich tief in das kollektive Gedächtnis linker Bewegungen weltweit ein und hinterließen zahlreiche Spuren.
Im Rahmen der Reihe zum 50. Jahrestag des Putsches in Chile plant die Tageszeitung junge Welt am Donnerstag, den 13. Juli um 19 Uhr die Vorstellung des Bildbandes »Chile 1973. Denkmäler und Wandbilder in DDR und BRD« von Carlos Gomes, das im Verlag 8. Mai erscheint. Der Autor spürte in intensiver Recherche in DDR und BRD entstandene kulturelle Relikte, die sich mit Chile befassen, auf. Sein besonderes Interesse galt dabei neben Skulpturen und Denkmälern den von Exilchilenen gemalten Wandbildern, sogenannten Murales. Im Bildband werden Entstehung, Bedeutung und heutiger Verbleib beleuchtet.
Bei der Veranstaltung am 13. Juli wird Gomes Einblicke in die Entstehungsgeschichte seines neuen Buches geben und einige der abgedruckten Werke vorstellen. Um Anmeldung unter maigalerie@jungewelt.de wird gebeten. Wer nicht in Berlin und Umgebung wohnt, kann die Buchvorstellung im Livestream verfolgen, der am Tag der Veranstaltung auf www.jungewelt.de zu sehen sein wird. Das Buch ist bald für 19,90 Euro im jW-Shop erhältlich. Für alle, die das Projekt unterstützen wollen, gibt es noch die Möglichkeit, eine Subskriptionsausgabe für 50 Euro zu bestellen. Sie ist auf 99 Exemplare limitiert, wurde von Carlos Gomes handsigniert und zusätzlich mit einem Farbdruck einer Vorarbeit aus der Werkstatt des chilenischen Malers Boris Eichin versehen, der damals in Westdeutschland die Künstlerbrigade »Salvador Allende« mitgründete. Die Bestellungen für die Subskriptionsausgaben werden nach Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.
Die Chile-Reihe der jungen Welt wird noch mit vielen weiteren spannenden Veranstaltungen fortgesetzt. So wird neben einem großen Konzert im Kino Babylon auch Amanda Jara, Tochter des von den Pinochet-Faschisten ermordeten großen Sängers Víctor Jara, erwartet. Alle Informationen finden Sie unter www.jungewelt.de/chile. Dort werden dann nach und nach auch Mitschnitte der Veranstaltungen zu sehen sein.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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