Ruhe im Land?
Um Kriege in Ruhe vorbereiten und später führen zu können, braucht es ein ruhiges Hinterland. Denn niemand kann Kriege führen, wenn die eigene Bevölkerung mehrheitlich dagegen ist. Medien spielen eine wichtige Rolle dabei, Menschen auf Kriege vorzubereiten. Das geschieht nicht nur mit den Mitteln von Lüge und Hass (»Der Russe ist ein Bär, der seine Kinder frisst«), es kann reichen, wichtige Informationen einfach zu unterschlagen. Den Umstand, dass die meisten Menschen in diesem Land gegen Krieg und Hochrüstung sind, lässt man unerwähnt, statt dessen kommen jene ausführlich zu Wort, die erklären, warum ab sofort das Geld für beides, »Butter und Kanonen«, nicht mehr reicht. Und wenn der Vizekanzler verbreiten darf, dass seiner Sicht nach erforderliche Rüstungsausgaben keinesfalls durch Senkung von Sozialleistungen finanziert werden sollten, kann man sicher sein, dass genau dies stattfindet. Auch wenn das kaum in den Medien erwähnt wird.
Medien könnten aber auch eine wichtige Rolle dabei spielen, Menschen für die wachsende Kriegsgefahr im eigenen Land zu sensibilisieren. Dieser Aufgabe stellt sich die Tageszeitung junge Welt – einer der Gründe dafür, weshalb sie immer mehr Schwierigkeiten ausgesetzt ist. So darf sie nicht überall werben; und so will ihr der Inlandsgeheimdienst ganz offen »den Nährboden entziehen«. Das ist aber eben gerade auch einer der Gründe dafür, weshalb sich immer mehr Leserinnen und Leser für die Verbreitung dieser Zeitung einsetzen. So werden von ihnen rund um die Ostermärsche an vielen Orten über 10.000 Ausgaben der jungen Welt an andere Friedensfreunde verteilt. Denn noch immer ist das journalistische Angebot der jW vielen nicht bekannt. Das soll sich durch die Verteilung weiter ändern. Und durch das Angebot, die Tageszeitung junge Welt zwei Wochen kostenlos und unverbindlich zur Probe zu lesen. Dieses Probeabo endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Das kann sich die junge Welt leisten, weil über diesen Weg sehr viele neue Abonnentinnen und Abonnenten gewonnen werden. Die wiederum werden dringend dafür gebraucht, dass Redaktion und Verlag auch weiterhin hochwertige Berichterstattung, Analysen und Kommentare erarbeiten und verbreiten können. Mit jedem zusätzlichen Probeabo erweitern wir Bekanntheit und Reichweite der jW – dadurch besteht die große Chance, zusätzliche engagierte Leserinnen und Leser zu finden. Mit der aktuellen Aktion wollen wir bis Mai 2024 mehr als 1.000 Probeleserinnen und -leser gewinnen. Seit Beginn der aktuellen Aktion sind bereits 324 Anfragen für Probeabos bei uns eingegangen.
Der Weg, neue Leserinnen und Leser über das Engagement der bisherigen zu finden, wird an Bedeutung weiter gewinnen. Denn »normale« Werbekanäle werden der jungen Welt immer mehr verwehrt. Ein bezahlter Radiowerbespot, in dem das Lied von der kleinen weißen Friedenstaube eine zentrale Rolle spielte, wurde von einem Radiosender (schon vor Jahren übrigens) abgelehnt – mit der Begründung, es handele sich dabei um »Friedenspropaganda«. Dem wollten und wollen wir nicht widersprechen.
Verlag und Redaktion junge Welt
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Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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