Wahrheit durchsetzen
Von Aktion und KommunikationDie junge Welt hat zur Zeit einen guten Lauf: In der vergangenen Woche haben sich wieder 75 Leserinnen und Leser für ein Abo der Tageszeitung entschieden, weil sie ihren Ansprüchen mehr gerecht wird als andere, die sie zuvor gelesen haben. Die jW ist nicht beliebig, sondern hat eine Blattlinie. Diese muss man nicht in jedem Fall teilen, die gut recherchierten Beiträge regen aber zumindest zum Nachdenken an. Sie unterschlägt wichtige Informationen nicht und hilft so, den Überblick zu behalten. Manche finden, dass die Zeitung zu negativ sei, weil sie zu viel Negatives berichtet. Nun leben wir allerdings in Zeiten, in denen man Schönfärberei betreiben müsste, um sich mit ihnen abfinden zu können. Viele Medien geben sich genau dafür her, die junge Welt spielt da nicht mit: Dieses Land soll kriegstüchtig gemacht werden, braucht Soldaten und viel Geld für den reaktionären und militaristischen Staatsumbau und schraubt dafür soziale und demokratische Rechte zurück. Das ist der Markenkern nicht nur der AfD, sondern auch der ganz großen Koalition von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU und FDP. Die Koalition behauptet, die Konkurrenzpartei AfD zu bekämpfen, letztere gibt vor, gegen die Etablierten zu sein. Die junge Welt unterschlägt das nicht.
Das weiß aber nur, wer diese Zeitung kennt. Allerdings ist es nicht so einfach, auf sie zu stoßen: Zum einen stehen dem Verlag nur bescheidene Mittel für Werbekampagnen zur Verfügung. Zum anderen weigern sich einige Medien und andere Unternehmen, Anzeigen oder Spots gegen Bezahlung anzunehmen, weil der Bundesverfassungsschutz die junge Welt in seinem jährlichen Bericht als erfolgreichstes linksradikales Medium an den Pranger stellt. Und leider ist es nun auch so, dass lange nicht alle, die diese Zeitung für sich entdeckt haben und regelmäßig nutzen, sie auch abonnieren: Viele sind es mittlerweile gewohnt, sich gratis im Internet zu bedienen (auch die junge Welt kann man dort fast vollständig kostenlos lesen, da die gesperrten Artikel einen Tag nach Erscheinen freigeschaltet sind). Die junge Welt handelt nicht wie andere mit Kundendaten oder trägt sich über das Anzeigengeschäft. Auch mit dem gelegentlichen Kauf am Kiosk wird die Zeitung nicht finanziert – das geschieht vor allem über Abonnements: Alle, die die Zeitung nutzen und es sich leisten können, sollten deshalb ein Print- oder Onlineabo schalten! Damit die junge Welt die Ressourcen aufbringen kann, auch weiterhin gut recherchierte Berichte, präzise Analysen und scharfe Kommentare zur Verfügung zu stellen.
Deshalb unsere Bitte an alle: Abonnieren! Und dafür sorgen, dass noch viel mehr Menschen diese Zeitung kennenlernen und nutzen können. So ein Abo kann man auch einer Bibliothek, einem Jugendclub oder Gefangenen spenden. Über diesen Weg können sich auch jene, die bereits ein Abo haben, an der Kampagne beteiligen. Und damit wir auch künftig immer neue Leserinnen und Leser als Abonnentinnen und Abonnenten gewinnen können, ist es äußerst wichtig, dass wir gemeinsam auch vielen Menschen helfen, die junge Welt überhaupt zu entdecken: Nur wer diese Zeitung näher kennt, kann auch von der Notwendigkeit überzeugt werden, sie zu abonnieren. In erster Linie zum eigenen Vorteil, aber eben auch für die Durchsetzung von Wahrheit und Vernunft: Denn es setzt sich immer nur soviel Wahrheit durch, als wir durchsetzen, wusste schon Bert Brecht. Ein Weg dahin sind viele jW-Abos.
Alle Wege, ein Abo zu bestellen, finden Sie unter jungewelt.de/abo.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!