Acht Enkel und die jW
Von Verlag, Redaktion und GenossenschaftIn den fast 30 Jahren der Existenz von Verlag und Genossenschaft der jungen Welt gab es viele Momente, in denen es galt, standhaft zu bleiben und nicht einzuknicken. Ob Jugoslawien-Krieg 1999 oder Ukraine-Krieg ab 2014, ob es um Waffenlieferungen, Raketenstationierungen und Auslandseinsätze oder um das Profil einer konsequent aufklärerischen und solidarischen Tageszeitung ging: In nicht wenigen Fällen musste sich die Redaktion gegen diverse Anwürfe verteidigen und manchmal sogar gegen Teile der eigenen Leserschaft anschreiben, immer aber gegen die vorherrschende veröffentlichte Meinung. Seit letztere aber an Glaubwürdigkeit immer mehr verliert, wächst das Interesse an der Tageszeitung junge Welt deutlich.
Das merken wir an den wachsenden Zugriffen auf unsere jW-Onlineseiten oder auch daran, dass einzelne jW-Beiträge in den sozialen Medien sechsstellige Klickzahlen erreichen und nicht zuletzt auch daran, dass die Verkaufszahlen im Einzelhandel – entgegen allen Trends – heute so stark sind wie nie zuvor. Über die stetig wachsende Leserschaft freuen wir uns. Weil aber die Kosten für die Erstellung einer Zeitung weiter dramatisch steigen, bleibt die wichtigste Grundlage unserer journalistischen wie verlegerischen Arbeit ein wachsender Bestand an bezahlten Abos. Natürlich sind auch Spenden wichtig. So bekamen wir in der vorletzten Woche netten Besuch, der angab, regelmäßig die junge Welt gratis im Internet zu lesen. Er wollte uns einfach mal danke sagen und legte 1.000 Euro auf den Tresen im jW-Sekretariat. Kein Einzelfall, viele Internetnutzer oder Kioskkäufer spenden auch für den jW-Prozesskostenfonds oder für die Finanzierung unserer Rosa-Luxemburg-Konferenz.
Darauf wollen und können wir natürlich auch künftig nicht verzichten, entscheidend bleiben aber Print- und Onlineabos! Sie stellen eine verlässliche, planbare Größe dar, sie definieren die Spielräume für investigativen Journalismus, Investitionen und Neuentwicklungen. Deshalb bitten wir nicht nur an dieser Stelle regelmäßig all jene, die unsere Arbeit im Netz nutzen, um ein Abonnement und all jene, die schon eins haben, um die Mitwirkung bei der Gewinnung zusätzlicher Abonnements. Zum Glück nicht ohne Wirkung: So schrieb uns ein Leser, der jahrelang bei der Bundeswehr gearbeitet hatte, weshalb er die junge Welt für so unverzichtbar hält und sie deshalb auch seinen acht Enkelinnen und Enkeln empfohlen hat. Dabei beließ er es allerdings nicht, sondern verschaffte ihnen das kostenlose, zweiwöchige Probeabo und versprach all jenen, die Gefallen an der Zeitung finden, bei der Finanzierung des Abonnements zu helfen.
Wir möchten deshalb alle jW-Nutzenden bitten, selber ein Abo zu schalten oder neue Leserinnen und Leser zu gewinnen! Sehr hilfreich für den Einstieg in ein richtiges Abo ist unser Aktionsabo (75 Printausgaben für 75 Euro oder ein dreimonatiges Digitalabo für 18 Euro), das man auch gerne zu Weihnachten oder anderen Anlässen verschenken kann. Berichten Sie uns gerne davon, welche Erfahrungen Sie selbst dabei gemacht haben. Wir werden dies hier als Anregung für andere veröffentlichen.
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Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!