Gegründet 1947 Sa. / So., 02. / 3. November 2024, Nr. 256
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21.09.2018, 20:00:14 / Sommerabo
Aktion

Heißer Herbst

Widerstand formieren – mit Ihrem Engagement für jW sind Sie dabei!

Sicher geht es Ihnen auch so, liebe Leserinnen und Leser: Nach Monaten in überhitzten Werkhallen, Büros, Verkehrsmitteln und Wohnungen tut herbstliche Abkühlung not. Die Folgen des nicht nur von AfD-Hetzern nach wie vor geleugneten Klimawandels sind spürbar und gehen an die Substanz. Gleichzeitig vertieft sich die soziale Spaltung. In den Gated Communities mit klimatisierten Villen und Luxusspitalen lebt und stirbt es sich anders als in Wohnsilos, Altenheimen und Krankenhäusern mit kaputter Infrastruktur. Auch aus diesen Missständen saugen rechte Rattenfänger Honig. Um so mehr ist spätestens seit Chemnitz klar: Politisch bedarf es dringlicher denn je eines heißen Herbstes des Widerstands, ganz unabhängig von den Temperaturen. Ob es dazu kommt, ist nicht zuletzt eine Frage unseres gemeinsamen Engagements.

Informieren und mobilisieren

Die Tageszeitung junge Welt hat dabei einiges beizusteuern. Sie informiert täglich über Klassenwidersprüche, über die andere lieber schweigen. Sie enthüllt, wie Ausbeutung, Repression und Krieg immer brutaler exekutiert werden. Die junge Welt beschreibt die Mittel und Methoden, mit denen es den Herrschenden immer wieder gelingt, selbst sich links verortende Kräfte vor ihren Karren zu spannen – authentische Botschaften, die die bürgerliche Presse bestenfalls verzerrt wiedergibt. Unsere Zeitung informiert über Aktionen und hilft bei der Mobilisierung. Sie befördert den Austausch über die Möglichkeiten, knechtende Verhältnisse umzustoßen. Und schließlich versucht das jW-Kollektiv, wo und wann auch immer möglich, vor Ort zu sein: mit Redakteuren und Autoren, aber auch mit Aktionsteams.

Vor Ort sein

Gefahren gehören dabei zum Alltag, wie der Überfall auf unseren Filmreporter Dror Dayan während der G-20-Proteste in Hamburg oder das Schicksal unseres gerade in Erdoganscher Geiselhaft befindlichen Autors Max Zirngast zeigen. Die Solidarität mit ihm spornt uns um so mehr an, die »Erdogan not wel­come«-Großdemonstrationen in Berlin und Köln – am 28. bzw. 29. September – mit Berichten und Zeitungsverteilaktionen zu unterstützen. Gleiches gilt für den am 29. September parallel laufenden jW-Auftritt bei der antirassistischen Parade »United Against Racism« in Hamburg. Im Folgemonat geht es dann gleich weiter mit Aktionseinsätzen während der Demonstration »#unteilbar« am 13. Oktober in Berlin, der Wahlen in Hessen und Bayern sowie der Vorhaben des »Ende Gelände«-Bündnisses.

Was wir brauchen

Ein anspruchsvolles Programm, das wir ohne unsere Unterstützerinnen und Unterstützer nicht stemmen können. Insbesondere für die Verteilaktion in Köln am 29. September benötigen wir noch dringend Helfer – und für die Wahlkampfzeit auch Vorschläge für Verteilmöglichkeiten. Generell gilt: Ohne Ihre Teilnahme an diesen und anderen Formen des Widerstands, wozu auch die Unterstützung dieser Zeitung an den Aktionsständen und durch Ihre jW-Abobestellung gehört, droht statt eines heißen Herbstes ein eisiger Winter. Lassen Sie uns diesen gemeinsam verhindern!

Redaktion, Verlag, Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!