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vom 10.09.2011:
Weltgeschichtliche Zusammenhänge
Ich darf ergänzen. Der 11. September vor 38 Jahren, wo in Chile ein von der CIA und maßgeblich durch ITT beeinflußter, blutiger Putsch der US-hörigen Militärs unter dem faschistischen General Pinochet gegen die aus Wahlen siegreich hervorgegangene Unidad Popular stattfand, kostete Zehntausenden das Leben. Der Arzt und an den gewaltlosen Sieg der Demokratie glaubende Sozialist Präsident Allende, hatte es versäumt, das Volk zu bewaffnen und die Armee von volksfeindlichen Kräften zu säubern. Was zwölf Jahre zuvor in der DDR die Kampfgruppen der Arbeiterklasse gemeinsam mit der Nationalen Volksarmee - einer als Antwort auf die von Anfang an durch ehemalige faschistische Offiziere der Wehrmacht errichteten Bundeswehr, geschaffenen Friedensarmee des Volkes - mit dem antifaschistischen Schutzwall für den Weltfrieden verhinderten. Während also der 13. August 1961 die Weltgeschichte erhellte, bevor die Waffen sprechen konnten, verdunkelte das Datum 11. September 1973 und 2001 diese bis über den heutigen Tag hinaus und wirken, imperialistisch geprägt, von Chile über Afghanistan, den Irak bis nach Libyen. Übrigens nicht zu vergessen, der Fall der "Mauer" ermöglichte auch den unverhüllten deutschen Kriegseintritt am 24. 03.1999 und die damit vollendende Zerstörung des Vielvölkerstaates Jugoslawien. Wenn ich an den 11. September denke, erinnere ich mich auch des großen chilenischen Dichters, der schwerkrank, zwölf Tage nach dem blutigen Putsch starb:
Zwischen Himmel und Meer
Hoch über dem Meer vom Felsplateau
Das Rauschen der strandenden Wellen hör’n,
Den Blick verlier’n im Nirgendwo,
Ertrinken im Spiegel des Himmels so,
Als wäre er selbst das Gestirn.
Und Wirklichkeit werden am Himmelssaum,
Wo blutroter Abend erwacht.
Ein Frösteln vielleicht von Meeresschaum
Beendet meiner Sinne Traum,
Ermüdend hin zur Nacht.
Doch quälet bitter Aug’ und Mund
Aus Tränengischt die Flut
Der Dunkelheit im Erdenrund,
Bis daß gezählt zur Morgenstund’
Erwacht der Sonne Glut.
Zwischen Himmel und Meer
Hoch über dem Meer vom Felsplateau
Das Rauschen der strandenden Wellen hör’n,
Den Blick verlier’n im Nirgendwo,
Ertrinken im Spiegel des Himmels so,
Als wäre er selbst das Gestirn.
Und Wirklichkeit werden am Himmelssaum,
Wo blutroter Abend erwacht.
Ein Frösteln vielleicht von Meeresschaum
Beendet meiner Sinne Traum,
Ermüdend hin zur Nacht.
Doch quälet bitter Aug’ und Mund
Aus Tränengischt die Flut
Der Dunkelheit im Erdenrund,
Bis daß gezählt zur Morgenstund’
Erwacht der Sonne Glut.