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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Offizielle Zahl der Erwerbslosen gestiegen vom 01.02.2019:

Leiharbeit verstaatlichen

Ich verstehe nicht, warum die Gewerkschaften nicht schon lange die Verstaatlichung von Leiharbeit fordern. Allerdings – was will man von Komanagern erwarten, die schon lange mit den Wirtschaftsbonzen unter einer Decke stecken und, soweit es die Spitzenfunktionäre und Konzernbetriebsräte betrifft, auch vom Einkommen her in der Oberschicht mitspielen können.
Wir werden Leiharbeit verstaatlichen. Wir werden die Leiharbeitsunternehmer enteignen. Sie können froh sein, wenn wir sie nicht auch noch bestrafen, weil sie Menschen zu Arbeitskräften dritter Klasse gemacht haben, um sich daran zu bereichern. Wir werden die Disponenten der Leiharbeitsunternehmen rausschmeißen. Solche Sozialdarwinisten können wir in Personalverwaltungen nicht gebrauchen.
In der staatlichen Leiharbeitsstelle wird es keine Beamten geben. Man muss das ja auch mal aus der Sicht der Betroffenen sehen: Wie verdreht muss einer in seiner Persönlichkeit sein, dass er ernsthaft glaubt, er hätte Anspruch auf Unkündbarkeit, während Millionen, die viel härter arbeiten, dieses Privileg nicht bekommen? Ohnehin wird der Verwaltungsapparat der staatlichen Leiharbeitsstelle relativ klein sein, da wir die Regelungen für Leiharbeit vereinheitlichen und vereinfachen werden: Leiharbeiter sind vollwertig und unbefristet bei der staatlichen Leiharbeitsstelle eingestellt. Leiharbeiter sind von Anfang an in allem, nicht nur in der Bezahlung, den vergleichbaren Beschäftigten im entleihenden Betrieb gleichgestellt. Leiharbeiter dürfen nur entliehen werden, wenn der entleihende Betrieb saisonale Mehrarbeit oder Personalausfälle wegen Krankheit oder Urlaub kompensieren muss.
Michael Bakunin