Leserbrief zum Artikel Feiertag: »Premiere« in Berlin
vom 08.03.2019:
Vorsicht, Vereinnahmung!
Schön, schön. Nur dürfen – aus welchem Grunde auch immer – die Verkäuferinnen und Verkäufer der großen Märkte auch wieder am darauffolgenden Sonntag ab Mittag ruhelos, statt zu Hause, am Ladentisch beziehungsweise an der Kasse für die Sicherung des Umsatzes – sprich Profitrealisierung – sorgen. Gleichzeitig werde ich den Gedanken der Systemvereinnahmung nicht los. Man will außerdem mit einem Etikett punkten, was SPD, Grüne und Die Linke nötig haben. Dabei wird der Internationale Frauentag ohnehin verwässert – übrigens auch mit anderen Bezeichnungen wie »Weltfrauentag« oder einfach nur »Frauentag«, um dem 8. März letztlich im Grunde den Inhalt zu nehmen, da man ihn nicht losgeworden ist und nicht, wie ihn einst Klara Zetkin als Aufgabe international forderte. Ich denke hierbei zum Beispiel ebenso an den 1. Mai, den ein gewisser »Führer« vereinnahmend als »Tag der Arbeit« deklarierte. Diese faschistische Formulierung fand ja Eingang in den Sprachgebrauch des auch von Nazis entscheidend mitgegründeten Staatsgebildes BRD.