Leserbrief zum Artikel Partei Die Linke will Tageszeitung ND aufgeben
vom 27.02.2021:
Genau hinschauen
Einige Gedanken zur Tageszeitung ND – Der Tag. Jahrzehntelang hieß sie Neues Deutschland. Sie hat sich im »Kopf« (Seite 1) von »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« getrennt – am Wochenende und am Monatsende (»Commune«) auch von der Bezeichnung »sozialistische Tageszeitung«. Vor einigen Jahren stand im ND-Impressum der damalige PDS-Vorsitzende Prof. Dr. Lothar Bisky als Herausgeber. Die Zeitung bekommt Geld von der Partei Die Linke. Am Wochenende 20.21. Februar kostete diese Zeitung Euro 3,50, enthielt 40 Seiten und einen Brief ohne Absender und Anschrift mit folgendem Inhalt: fünf Blatt Reklame für eine Gedenkmünze Kaiser Wilhelm I. – »ein besonderes Dankeschön für Sie als Leser von ND« mit schwarz-weiß-rotem Aufdruck. Auf den Seiten 26 und 27 äußert sich der Schriftsteller Karsten Krampitz (Mitglied der Historischen Kommission beim Bundesvorstand der Partei Die Linke) über den Bund der evangelischen Kirchen in der DDR (BEK), die »Benachteiligung von Christen in der DDR«, »kirchliche Spielräume im Realsozialismus«. Mich würde interessieren, was Peter Franz, Dieter Frielinghaus, Renate Schönfeld dazu sagen würden. Bernhard Majorow (Rotfuchs 2/2021, Seite 16) äußert sich über den »Anti-DDR-Kurs der PDS-Führung« und deutet mögliche Zusammenhänge an. Schauen wir genau hin!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 27.02.2021.