Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 02.02.2008, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 6. Woche

1893, 9.–16. Februar: Hugo Stinnes und August Thyssen gründen mit anderen Industriellen das »Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat« unter Führung von Emil Kirdorf (Gelsenkirchener Bergwerks AG). Zunächst regelt die Vereinigung die Fördermengen und Preise für Kohle. Mit der Aufnahme weiterer Unternehmen wächst ihr politischer Einfluß im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im Faschismus. 1945 wird das Kartell von den Alliierten aufgelöst.

1933, 4. Februar: Mit der Verordnung »Zum Schutz des Deutschen Volkes« durch Reichspräsident Paul von Hindenburg werden die Grundrechte der Weimarer Verfassung, insbesondere die Versammlungs- und Pressefreiheit, stark eingeschränkt. Kritik an der Naziregierung wird unter Strafe gestellt, die Möglichkeiten zu Versammlungs- und Presseverboten werden erweitert.

1933, 7. Februar: Das Zentralkomitee der KPD tagt mit leitenden Bezirksfunktionären im Sporthaus Ziegenhals bei Königs Wusterhausen nach Errichtung der faschistischen Diktatur unter Bedingungen der Illegalität. Viele KPD-Mitglieder fallen schon in den ersten Tagen der Diktatur zum Opfer, doch die Zerschlagung der Partei gelingt den Faschisten nicht. Ernst Thälmann referiert in Ziegenhals zur Lage und den Aufgaben zur Entwicklung eines massenhaften Widerstands und der antifaschistischen Aktionseinheit.


1938, 4. Februar: Anstelle des Reichskriegsministeriums unter Generalfeldmarschall Werner von Blomberg und des bisherigen Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, wird das »Oberkommando der Wehrmacht« (OKW) gebildet, das dem direkten Befehl Hitlers unterstellt wird. Hitler versetzt Kriegsminister Blomberg in den Ruhestand und schafft damit den Posten ganz ab. Zugleich verabschiedet er Fritsch, dessen Funktion Generaloberst Walther von Brauchitsch übernimmt. Dieser Wechsel in der Wehrmachtsführung legt die Meinungsverschiedenheiten in der deutschen Bourgeoisie und dem Militär über Zeitpunkt, Methoden und Richtung der geplanten Expansion offen. Vertreter der Schwerindustrie und von IG Farben votieren für baldige Aggressionen, während die abgesetzten Militärs den Plan für verfrüht halten.

1938, 7. Februar–2. März: Der Prozeß gegen Pfarrer Martin Niemöller als führendes Mitglied der »Bekennenden Kirche« und des »Pfarrernotbundes« wird vor dem Sondergericht II in Berlin-Moabit eröffnet. Niemöller gehörte zunächst zu den Wählern der Nazipartei, wendete sich dann aber wegen Eingriffe der Faschisten in innerkirchliche Angelegenheiten von ihr ab und kritisierte deren Rassenideologie. Er wird zu sieben Monaten Festungshaft und 2000 Reichsmark Geldstrafe verurteilt. Danach kommt er in das KZ Sachsenhausen, später in das KZ Dachau.

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