Aus: Ausgabe vom 13.05.2008, Seite 3 / Schwerpunkt
Dokumentiert: Das Versprechen der Spurensucher
»Auf den Spuren der deportierten Kinder und Jugendlichen sind wir seit Beginn der Woche mit dem Zug der Erinnerung unterwegs. Unsere Fahrt in die Vergangenheit hat jedoch schon viel früher begonnen. Wir haben uns mit den Schicksalen einzelner Kinder beschäftigt. So wurden aus unfaßbaren Zahlen Gesichter! Gestern dann lief unser Zug in Oswiecim ein. In der Dämmerung sahen wir zum ersten Mal das Tor von Auschwitz-Birkenau. Spätestens da wurde uns bewußt, daß all die Worte und Geschichten Wirklichkeit sind, wirklich passiert sind. Heute haben wir Auschwitz besucht. Es ist schwierig, weiche Knie in Worte zu fassen. Sprachlos stehen wir da. Fassungslos starren wir auf die Tausenden Koffer, Prothesen, Zahnbürsten und Schuhe. Plötzlich wird uns die Dimension eines solchen Vernichtungslagers bewußt. Ein Stück mehr können wir uns nun das Unfaßbare vorstellen.
Wir Kinder und Jugendlichen vom Zug der Einnerung fühlen uns geehrt, die Möglichkeit gehabt zu haben, hier teilzunehmen. Danken möchten wird der Leitung der Gedenkstätte und der polnischen Regierung, daß sie uns die Chance geben, diesen Ort zu besuchen. Danken möchten wir vor allem aber auch Polen für die Gastfreundschaft.
Für die meisten deportierten Kinder und Jugendlichen war Auschwitz die Endstation. Wir aber können morgen abend wieder nach Hause fahren. Wir fahren mit einer Botschaft des Lebens zurück. Das Interesse der Nazis war es, alle Menschen umzubringen, die sie für nicht lebenswert befanden.
Dies ist ihnen nicht gelungen!
Wir haben das Glück, mit den letzten Zeitzeugen sprechen zu können und von ihnen zu lernen.
Diese Verantwortung übernehmen wir! Diese Verpflichtung machen wir uns zu eigen! Dies versprechen wir vor den Waggons der deutschen Reichsbahn, mit denen die Kinder und Jugendlichen in den Tod deportiert wurden.«
Wir Kinder und Jugendlichen vom Zug der Einnerung fühlen uns geehrt, die Möglichkeit gehabt zu haben, hier teilzunehmen. Danken möchten wird der Leitung der Gedenkstätte und der polnischen Regierung, daß sie uns die Chance geben, diesen Ort zu besuchen. Danken möchten wir vor allem aber auch Polen für die Gastfreundschaft.
Für die meisten deportierten Kinder und Jugendlichen war Auschwitz die Endstation. Wir aber können morgen abend wieder nach Hause fahren. Wir fahren mit einer Botschaft des Lebens zurück. Das Interesse der Nazis war es, alle Menschen umzubringen, die sie für nicht lebenswert befanden.
Dies ist ihnen nicht gelungen!
Wir haben das Glück, mit den letzten Zeitzeugen sprechen zu können und von ihnen zu lernen.
Diese Verantwortung übernehmen wir! Diese Verpflichtung machen wir uns zu eigen! Dies versprechen wir vor den Waggons der deutschen Reichsbahn, mit denen die Kinder und Jugendlichen in den Tod deportiert wurden.«
Luise Rauer, 18, Friedrich-Engels-Gymnasium, Berlin-Reinickendorf, bei der Gedenkveranstaltung am 8. Mai in Auschwitz
Mehr aus: Schwerpunkt
-
»Die Bilder im Kopf waren schwarz-weiß«
vom 13.05.2008 -
Botschaft des Lebens
vom 13.05.2008