Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 09.07.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Mobilmachung. »Schneller bitte!«

»Es führt kein Weg an einem Angriff gegen Iran vorbei, um dessen Nuklearpläne zu stoppen«, erklärte Anfang Juni Schaul Mofas, der stellvertretende Ministerpräsident Israels, das über ein beachtliches Arsenal einsatzfähiger Atomwaffen verfügt. Zugleich kündigte der neokonservative Daniel Pipes, Direktor des zionistischen Mittelostforums in Washington, in der National Review an, daß US-Präsident George W. Bush die zehn Wochen bis zur Amtsübergabe im Januar 2009 nutzen wird, um Iran anzugreifen, falls Barack Obama bei den Wahlen in diesem November siegen würde. Auch der ehemalige US-Botschafter in der UNO, John Bolton, wiederholt derzeit unermüdlich, daß Bush noch vor seinem Amtsende den Befehl zum Angriff gibt. Vor seinem Diplomatenjob hat Bolton als Staatssekretär für Abrüstung im US-Außenministerium fast täglich für einen Krieg gegen Irak plädiert. Übertroffen wurde er dabei nur noch von dem zionistischen Neokon Michael Ledden, der dem Weißen Haus als Iran-Berater diente. Seine weithin gelesenen Artikel beendete dieser stets mit der gleichen Forderung: »faster please! – schneller bitte!«

Der Pate der neokonservativen Bewegung, William Kristol, Herausgeber des Weekly Standard, hatte bereits unmittelbar nach dem Irak-Krieg 2003 in einer Kolumne gefordert: »Und jetzt Iran«. In den Medien wird seitdem die Propaganda gegen Iran mit Lügen garantiert. Rachel Neuwirth etwa behauptete in ihrem weit verbreiteten Artikel »Israel May Be Compelled to Pre-empt« schon am 2. August 2004, Iran stehe »kurz davor«, Atommacht zu werden. Die »iranischen Mullahs« hätten »öffentlich versprochen, Israel mit Atomwaffen auszulöschen«. Daher, so Neuwirth, sei ein »Präventivkrieg gegen Iran zwingend geboten«.


Der bekannte Kommentator der Washington Post, Charles Krauthammer, konstatierte schon damals: »Da der langerwartete Umsturz in Iran ausbleibt, stellt sich die Frage eines Präventivschlages immer dringender.« Und der neokonservative Zionist Alan Dershowitz behauptet, daß es Israel und den USA »nach internationalem Recht erlaubt« sei, »die iranische atomare Bedrohung militärisch auszuschalten«. (rwr)

Mehr aus: Schwerpunkt