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Aus: Ausgabe vom 10.07.2008, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Altes Leiden

Mehr als 80 Prozent der Bundesbürger haben manchmal Rückenschmerzen, Frauen häufiger als Männer. In 95 Prozent der Fälle sind schwache Muskeln, verkürzte unelastische Bänder oder Wirbelgelenke die Ursachen, sagt Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln in der Zeitschrift Vital. »Rückenschmerz ist etwa so wie ein Schnupfen. Die beste Hilfe: bewegen, bewegen, bewegen.« Manchmal helfe auch das nicht. Das Leiden sei so alt wie die Menschheit.

Daß es deutlich älter ist, haben Berliner Wissenschaftler jetzt bei der Untersuchung des Wirbelknochens eines Dinosauriers herausgefunden. Schon die hatten Rückenschmerzen. Untersucht wurde der Knochen eines Dysalotosaurus – urzeitlicher Pflanzenfresser von der Größe eines heutigen Schafes. Das Tier litt an einer bislang nur bei Menschen bekannten Fehlbildung, der »hemimetameren Segmentverschiebung«, bei der sich Wirbel während der embryonalen Phase nur zur Hälfte entwickeln. Ärzte der Berliner Charité hatten den zweieinhalb Zentimeter langen Dino-Wirbel, der seit Jahrzenten in der Sammlung des Naturkundemuseums liegt, in einen Mikro-Computertomografen gepackt.


Florian Witzmann, Paläontologe am Naturkundemuseum: »Die Ergebnisse zeigen, daß von Menschen bekannte Fehlbildungen wie diese offenbar auf fundamentale Defekte im Entwicklungsprogramm zurückgehen, die bei allen Wirbeltieren auftreten können.« Der Dysalotosaurus lebte vor 150 Millionen Jahren im heutigen Tansania. Dutzende von Skeletten und Hunderte Einzelknochen waren im Jahr 1911 in der damaligen deutschen Kolonie gefunden worden, darunter auch der Berliner Wirbelknochen. (ddp/jW)

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