Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 12.07.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Zitate

Raúl Reyes

Am 1. März wurde der Kommandant der Guerillaorganisation FARC bei einem Angriff der kolumbianischen Armee auf ecuadorianischem Boden getötet. Reyes war für die Kontakte mit dem Ausland zuständig. junge Welt führte mit ihm zwei Interviews, aus denen die folgenden Abschnitte stammen:

»Seit Beginn unseres Aufstandes im Jahr 1964 halten wir an dem Prinzip einer friedlichen Lösung des sozialen und bewaffneten Konfliktes fest. Wir bleiben also zum Dialog mit jeder Regierung bereit, die eine ähnliche Haltung einnimmt. Darauf haben wir auch in unseren letzten öffentlichen Erklärungen hingewiesen: 70 Prozent der Menschen in Kolumbien wollen eine friedliche Lösung, einen Frieden mit sozialer Gerechtigkeit. Die FARC gehören dazu. (...) Wir befürworten alle Versuche von Revolutionären, einen Frieden ohne Hunger und Elend und mit den notwendigen Freiheiten für die gesamte Bevölkerung zu erreichen. (...) Zunächst einmal sind wir sehr froh über die Vermittlung (von Staaten der Europäischen Union zwischen den kolumbianischen Konfliktparteien, d. Red.). Entsprechende Positionen nehmen in Lateinamerika und der Karibik Kuba, Venezuela, Brasilien, Argentinien und Bolivien ein. Was wir nicht verstehen ist, daß gerade europäische Staaten auf der einen Seite an der Suche nach einer Lösung beteiligt sind, die FARC andererseits aber auf ihren Listen von Terrororganisationen aufgeführt haben.«

»Bleiben zum Dialog mit der Regierung bereit« (jW, 16.11.2006)


»Wir würden sofort Verhandlungen aufnehmen, wenn die Regierung uns Sicherheitsgarantien gäbe. Ein erstes Treffen kann nur an einem Ort stattfinden, aus dem sich die bewaffneten Organe der Regierung völlig zurückgezogen haben, damit unsere Verhandlungsführer ohne Gefahr für Leib und Leben anreisen können. Auch müßten unsere Genossinnen und Genossen und die Gefangenen der FARC an demselben Ort übergeben werden. Schließlich kann nur in einem persönlichen Dialog eine Lösung erreicht werden. (...) Wir können unseren Kampf aber auch so lange fortsetzen, bis auf der Gegenseite die nötige politische Reife erkennbar ist. Die Eckpunkte haben wir bereits vor zwei Jahren festgelegt: Die Regierung soll Verhandlungsführer bestimmen, ein Gebiet für die Gespräche demilitarisieren und konkrete Konditionen bekanntgeben. Vage Ankündigungen wie jetzt reichen nicht aus. Uns ist klar, daß internationale Akteure in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind. Wenn sich die Regierung auf dem Gebiet der humanitären Politik unglaubwürdig macht, können auch sie nichts erreichen.«

»Wer verhindert humanitäre Lösung?« (jW, 4.9.2004)

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