Nano will Ordnung in Albanien wiederherstellen

Die neue sozialistische Regierung Albaniens macht die »Wiederherstellung der Ordnung« in dem von Unruhen erschütterten Land zu ihrer obersten Priorität. In seiner ersten Regierungserklärung vor dem Parlament in Tirana sicherte Ministerpräsident Fatos Nano der oppositionellen Demokratischen Partei am Montag eine friedliche Koexistenz zu. Die Demokraten hatten bei den Wahlen am 29. Juni und 6. Juli eine vernichtende Niederlage erlitten. Darüber hinaus deutete Nano an, daß Mitglieder der Opposition wichtige Kontrollfunktionen über die Regierung übertragen bekämen.

Seine Regierung werde sich bemühen, die Ordnung im Land in drei Schritten wiederherzustellen. Zunächst sollten die Fernstraßen gesichert und die Städte befriedet werden. Anschließend würden diese Maßnahmen auf ganz Albanien ausgedehnt und die Menschen entwaffnet werden. Schließlich müsse die Polizei neu organisiert werden. Er werde sich darum bemühen, die Voraussetzungen für die Gewährung von Krediten durch die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds zu schaffen, sagte Nano ferner. Nach ihrer Vereidigung am Freitag hatte die Regierung als erstes den Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Angriff genommen.

Italien ist nach Angaben von Generalstabschef Guido Venturoni grundsätzlich bereit, über den Abzug der multinationalen Schutztruppe hinaus einen Teil seiner Soldaten in Albanien zu belassen. Bei der Auszeichnung von 21 Soldaten sagte er am Montag in Tirana, eventuell in dem Balkanland verbleibende italienische Soldaten sollten beim Wiederaufbau der albanischen Institutionen und der Herstellung von Recht und Ordnung helfen. Die 7 000 Soldaten der multinationalen Truppe sollten ursprünglich bis Ende des Monats aus Albanien abgezogen sein.