Aus: Ausgabe vom 07.08.2008, Seite 12 / Feuilleton
Zwei Wiedehopfe, ein Eichelhäher
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat drei Meißner Porzellangruppen aus der ehemaligen Privatsammlung einer jüdischen Familie an deren Nachfolger zurückgegeben. Bei den Figuren handelt es sich um zwei Wiedehopfe aus den Jahren 1736 und 1741 und einen Eichelhäher mit Eichhörnchen und Hirschkäfer von 1739. Ihr Modelleur war Johann Joachim Kändler, der nicht nur für die Figurenplastik der Meißner Manufaktur prägend war, sondern für die europäische Porzellankunst insgesamt. Es sind die einzigen Kändler-Tierfiguren, die den Krieg im Kunstgewerbemuseum überdauert haben.
Die Stücke waren der Familie zusammen mit anderen Kunstwerken 1940 von den Nazis wie es im brutalen Amtsdeutsch heißt, »verfolgungsbedingt entzogen« worden. Deren Abgabe war die Bedingung, daß sie bei ihrer Emigration in die USA und nach Brasilien andere Kunstgegenstände ausführen durfte. Die in den 50er Jahren für den Verlust erhaltene Entschädigung zahlte die Familie zurück. (ddp/jW)
Die Stücke waren der Familie zusammen mit anderen Kunstwerken 1940 von den Nazis wie es im brutalen Amtsdeutsch heißt, »verfolgungsbedingt entzogen« worden. Deren Abgabe war die Bedingung, daß sie bei ihrer Emigration in die USA und nach Brasilien andere Kunstgegenstände ausführen durfte. Die in den 50er Jahren für den Verlust erhaltene Entschädigung zahlte die Familie zurück. (ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
2,1,0...Olympia-Countdown
vom 07.08.2008 -
Belgischer Purismus
vom 07.08.2008 -
Seepferdchen auf der »Schaarhörn«
vom 07.08.2008 -
Hinter dem Text
vom 07.08.2008 -
Wunderbare Wahl
vom 07.08.2008 -
Vorschlag
vom 07.08.2008 -
Nachschlag: Unzuverlässige Chinesen
vom 07.08.2008