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Aus: Ausgabe vom 14.08.2008, Seite 6 / Ausland

DHKP-C-Chef Dursun Karatas gestorben

Amsterdam/Wien. Dursun Karatas, der Generalsekretär der linken türkischen Organisation DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungsfront), erlag am 11. August einem Krebsleiden. Wie das Wiener »Türkei Informationszentrum « am Dienstag meldete, verstarb der 56jährige in Amsterdam und soll nach seinem Wunsch in Istanbul bestattet werden. Entsprechende Vorbereitungen seien eingeleitet worden, erklärten Angehörige und Rechtsanwälte auf einer Pressekonferenz. Der 1952 in der kurdischen Stadt Elazig geborene Karatas wurde ab 1970 als Studierender an der Technischen Universität Istanbul politisiert und schloß sich verschiedenen linken Organsiationen an, darunter Devrimci Yol (Revolutionärer Weg) sowie der von ihm mitgegründeten Devrimci Sol (Revolutionäre Linke). Nach dem faschistischen Putsch des türkischen Militärs 1980 wurde Karatas zu lebenslänglicher Hafstrafe verurteilt. Im Gefängnis wurde er schwer gefoltert. 1984 schloß sich Dursun Karatas einem 75 Tage andauernden Hungerstreik an, bei dem vier Gefangene ums Leben kamen. Im Oktober 1989 gelang es ihm, aus dem Gefängnis auszubrechen und unterzutauchen. 1994 war er an der Gründung der DHKP-C beteiligt, wurde im selben Jahre bei seinem Versuch verhaftet, nach Frankreich einzureisen, und befand sich seit 1995 auf der Flucht. Wie nun das »Türkei Informationszentrum« meldete, fungierte Karatas bis kurz vor seinem Tod als Generalsekretär der von der EU und der Türkei als »Terrororganisation« geächteten DHKP-C. (jW)