Aus: Ausgabe vom 12.09.2008, Seite 13 / Feuilleton
Schlingensief
Der Aktionskünstler Christoph Schlingensief wollte nach seiner Diagnose Lungenkrebs Anfang des Jahres erst die Flucht ergreifen, um in Afrika ein lange geplantes Projekt zu realisieren und dabei zu sterben, verriet er der Berliner Zeitung. Statt dessen blieb er in Deutschland und ließ sich einen Lungenflügel entfernen. Während seiner Therapiezeit habe er abends, »wenn die Angst kam«, in sein Diktiergerät gesprochen. »Mit dem Material versuche ich jetzt, einen eigenen Gottesdienst zu feiern, eine Kirche zu errichten, die extrem privat ist, die ›Kirche der Angst vor dem Fremden in mir‹«, sagte Schlingensief. Und genau unter diesem Titel feiert sein Oratorium »Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir« am 21. September bei der Ruhr-Triennale in Duisburg Premiere. (ddp/jW)
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