Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 02.12.2008, Seite 13 / Feuilleton

Besuch der alten Dame

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Sie kommt, um aufzuklären. Ihren 80. Geburtstag feierte die in Berlin lebende Schriftstellerin Rosemarie Schuder diesen Sommer, »Der ›Fremdling aus dem Osten‹«, ihr neuer faktenreicher historischer Roman über den liberalen jüdischen Politiker Eduard Lasker (1829–1884) ist vor kurzem erschienen. Am Beispiel Laskers arbeitet Schuder politische Verfolgungs- und Diffamierungsmethoden heraus, die in einer nicht zuletzt von Bismarck beförderten Antisemitismuswelle gipfelten. In dieser Zeitung hieß es dazu, die damals benutzte Rhetorik sei verblüffend aktuell, »wenn es schon damals darum ging, als ›Fremde‹ Deklarierte wie einen Dorn im Auge zu behandeln und politische Hetze gegen sie ›rechtsstaatlich‹ zu verbrämen« (jW, 24.7.2008).

1987 hatte Schuder mit ihrem Ehemann, dem 1998 verstorbenen Rudolf Hirsch, das Standardwerk »Der gelbe Fleck – Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte« verfaßt, an das sie mit der »Der ›Fremdling aus dem Osten’. Eduard Lasker – Jude, Liberaler, Gegenspieler Bismarcks« anknüpfte. Heute abend liest sie daraus in der Ladengalerie der jungen Welt. Es moderiert Arnold Schölzel, Chefredakteur der jungen Welt. (jW)

jW-Ladengalerie, Torstraße 6, Berlin, 19 Uhr

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