Aus: Ausgabe vom 25.02.2009, Seite 15 / Antifaschismus
Stimmungsmache gegen Asylbewerber
Potsdam. Die rechtsextreme DVU versucht, von rassistischer
Stimmungsmache gegen den geplanten Umzug eines Asylbewerberheims in
Potsdam zu profitieren. Anfang Januar hatte die Stadtverwaltung
angekündigt, das Heim mit 140 Bewohnern im Juli vom Stadtrand
in ein ehemaliges Lehrlingswohnheim in der Großsiedlung am
Schlaatz zu verlegen. Daraufhin drohte der Vorstandschef der
Potsdamer Wohnungsbaubaugenossenschaft, Roland Zellmann, mit der
Streichung von Investitionen in Millionenhöhe. Das Unternehmen
besitzt zahlreiche Wohnungen am Schlaatz und behauptet, das
Asylbewerberheim mindere den Wert der umliegenden Wohnungen
mindern, da viele Mieter wegen des Heims wegziehen würden. Der
Flüchtlingsrat Brandenburg wirft der
Wohnungsbaubaugenossenschaft unterdessen vor, bewußt
ausländerfeindliche Stimmungsmache zu betreiben. Von den
Ängsten der Bevölkerung, daß sich die
Lebensbedingungen im ohnehin sozial schwachen Stadtteil Schlaatz
noch weiter verschlechtern, versuchen nun auch die DVU und
neofaschistische Kräfte zu profitieren. Mit
Unterschriftenlisten, auf denen es heißt, »in unserer
Stadt gibt es schon viel zu viele Ausländer! Das Boot ist
übervoll!« wird gegen die Asylbewerber gehetzt.
Vergangene Woche wurden bereits Hakenkreuze an den geplanten
Heimstandort geschmiert.(SR)
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