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Aus: Ausgabe vom 30.04.2009, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Aktionäre kanzeln Allianz-Führung ab

München. Unverschämtes Management, verantwortungsloser Aufsichtsrat – dies sind die Vorwürfe, die Allianz-Aktionäre der Führung des Finanzkonzerns machen. Auf der Hauptversammlung des Versicherungsriesen am Mittwoch in München hieß es, die Manager hätten das Unternehmen mit der Dresdner Bank in ein Desaster geführt, 14 Milliarden Euro vernichtet und gönnten sich heute trotzdem hohe Sonderzahlungen: »Ich kann dieses Armutszeugnis nicht einfach durchwinken«, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) unter großem Beifall der 4000 anwesenden Anteilseigner zum Geschäftsbericht. Nach dieser schlechten Managementleistung hätte der Vorstand eigentlich auf seine Boni verzichten müssen, statt sie nur um ein Drittel zu kürzen. Vorstandschef Michael Diekmann räumte ein: »Es gab Fehlsteuerungen und Fehlanreize.«

Einen Teil davon hat die Bundesregierung mit Steuergeldern gutgemacht: Die desaströs wirtschaftende Dresdner Bank wurde von der Commerzbank gekauft, der Bund beteiligte sich mit Milliardensummen und Garantien. »Gratulation, daß Sie diesen Verkauf hinbekommen haben und auch noch Geld dafür bekommen haben«, sagte ein Aktionärsvertreter Richtung Allianz-Management.(AP/jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • E.Rasmus: PS: Macht die Krise fit Wir brauchen keine Aufsichtsräte. Wir brauchen revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte und die Liquidierung der Brüsseler Spitzen. Übrigens, die Aktionäre sollten in den Betrieben zu Eineurojobs verp...

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