Aus: Ausgabe vom 14.05.2009, Seite 1 / Ausland
Bangladesch: Zu Tode geschuftet
Dhaka. In einer für den deutschen Handelskonzern Metro
produzierenden Textilfabrik in Bangladesch hat sich eine junge Frau
laut einer Hilfsorganisation unter dem Druck ihrer Chefs zu Tode
geschuftet. Die 18jährige Fatema Akter sei im Dezember
während ihrer Schicht tot zusammengebrochen, berichtete die
US-Organisation National Labor Committee. Demnach mußte das
Mädchen an sieben Tagen in der Woche 13 bis 15 Stunden in der
Fabrik in der Hafenstadt Chittagong arbeiten und pro Stunde bis zu
hundert Jeans reinigen. Der 18jährigen wurde demnach trotz
Erschöpfung und Schmerzen ein freier Tag zur Erholung
verweigert. Statt dessen habe der Vorgesetzte das Mädchen hart
ins Gesicht geschlagen und ihr befohlen, ihre Arbeit fortzusetzen.
Der Metro-Konzern bedauerte den Todesfall in einer Erklärung
»zutiefst« und kündigte den Vertrag mit dem
für die Fabrik verantwortlichen Hersteller in Bangladesch mit
sofortiger Wirkung. (AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Stefan Giebel: Maximierung der Ausbeutung Wer wundert sich über den Tod der Arbeiterin? Die Preise in vielen Bereichen und die entsprechenden Gewinne der Konzerne und Aktionäre sind nur bei Maximierung der Ausbeutung der Arbeitskraft möglich...
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