Aus: Ausgabe vom 30.05.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Letzter Stand: Rauswurf, Manipulationen, Abwiegelei
Die Deutsche Bahn hat den für die verdeckte Werbung
verantwortlichen Manager Ralf Klein-Bölting von seinen
Aufgaben entbunden. Das teilte ein Bahn-Sprecher am Freitag auf
Anfrage mit. Klein-Bölting war Generalbevollmächtigter
für Marketing und Kommunikation.
Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte, nachdem ihm die Anschuldigungen bekanntgeworden waren, die Wirtschaftsprüfer von KPMG mit einer Untersuchung beauftragt, die die Vorwürfe bestätigten. Grube erklärte: »Diese Formen der PR-Maßnahmen lehne ich entschieden ab.«. Nach Angaben des Vereins LobbyControl flossen 1,3 Millionen Euro der Bahn an die Agentur »European Public Policy Advisers GmbH« (EPPA), die sieben Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Moskau, Prag, Den Haag, Warschau und London betreibt. EPPA habe laut Auskunft der Bahn wiederum den Verein Berlinpolis mit konkreten PR-Maßnahmen beauftragt.
Berlinpolis hatte unter anderem im Oktober 2007 in der Hochphase der Bahnstreiks eine Umfrage veröffentlicht, nach der 55 Prozent der Bundesbürger gegen den Streik der Lokführer waren. Als Basis wurde eine repräsentative Forsa-Umfrage genannt. Nach Angaben von Spiegel online war das eigene Forum betroffen, teils mit einem Viertel von etwa 2400 Beiträgen in Bahn-Unterforen, ebenso wie tagesschau.de.
Laut LobbyControl wurde Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) 2007 ebenfalls in verschiedene Aktivitäten von Berlinpolis eingebunden, etwa mit einem Vorwort für die Berlinpolis-Publikation »Die Zukunft der Mobilität – Herausforderungen und Perspektiven für den Verkehr von morgen« oder einem Referat zur Bahnprivatisierung beim »Ersten Deutschen Public Sector Summit«, der 2007 von Berlinpolis und einem Partner veranstaltet worden sei.
Tiefensees Sprecher Rainer Lingenthal erklärte dazu, die Beteiligung seines Ministers sei »in völliger Unkenntnis der Manipulationen« geschehen. (AP/jW)
Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte, nachdem ihm die Anschuldigungen bekanntgeworden waren, die Wirtschaftsprüfer von KPMG mit einer Untersuchung beauftragt, die die Vorwürfe bestätigten. Grube erklärte: »Diese Formen der PR-Maßnahmen lehne ich entschieden ab.«. Nach Angaben des Vereins LobbyControl flossen 1,3 Millionen Euro der Bahn an die Agentur »European Public Policy Advisers GmbH« (EPPA), die sieben Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Moskau, Prag, Den Haag, Warschau und London betreibt. EPPA habe laut Auskunft der Bahn wiederum den Verein Berlinpolis mit konkreten PR-Maßnahmen beauftragt.
Berlinpolis hatte unter anderem im Oktober 2007 in der Hochphase der Bahnstreiks eine Umfrage veröffentlicht, nach der 55 Prozent der Bundesbürger gegen den Streik der Lokführer waren. Als Basis wurde eine repräsentative Forsa-Umfrage genannt. Nach Angaben von Spiegel online war das eigene Forum betroffen, teils mit einem Viertel von etwa 2400 Beiträgen in Bahn-Unterforen, ebenso wie tagesschau.de.
Laut LobbyControl wurde Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) 2007 ebenfalls in verschiedene Aktivitäten von Berlinpolis eingebunden, etwa mit einem Vorwort für die Berlinpolis-Publikation »Die Zukunft der Mobilität – Herausforderungen und Perspektiven für den Verkehr von morgen« oder einem Referat zur Bahnprivatisierung beim »Ersten Deutschen Public Sector Summit«, der 2007 von Berlinpolis und einem Partner veranstaltet worden sei.
Tiefensees Sprecher Rainer Lingenthal erklärte dazu, die Beteiligung seines Ministers sei »in völliger Unkenntnis der Manipulationen« geschehen. (AP/jW)
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