Aus: Ausgabe vom 03.06.2009, Seite 12 / Feuilleton
Alle gegen Google
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) will, daß die
Europäische Kommission Pläne des Google-Konzerns
vereitelt, eine digitale Bibliothek aufzubauen. »Dieses
Verfahren hat eine kultur- und medienpolitische Bedeutung, der wir
uns auf europäischer Ebene stellen müssen«, sagte
der Beauftragte der Bundesregierung dem Handelsblatt
(Dienstagausgabe). Er forderte die Kommission auf, zeitnah zu
prüfen, wie sie dagegen vorgehen könne. Auch
Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist dagegen,
daß Google nicht mehr lieferbare Bücher ohne Zustimmung
der Autoren online anbietet. »Das Vorgehen von Google ist
nicht akzeptabel«, sagte der SPD-Politiker dem Blatt.
»Erst scannen und dann fragen – das geht nicht. Da bin
ich mir auch mit der Justizministerin einig. Wir überlegen
auch, wie die Bundesregierung deutsche Autoren vor amerikanischen
Gerichten unterstützen kann.« Steinmeier verwies darauf,
daß Google massive wirtschaftliche Interessen verfolgt.
»Schon jetzt hat sich Google durch die Digitalisierung von
Millionen von Büchern ohne Einwilligung der Rechteinhaber
einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ähnlichen Vorhaben wie
Europeana und www.libreka.de verschafft, die aber
– anders als Google – europäisches Urheberrecht
respektieren«, sagte Steinmeier. »Das kann nicht sein,
und ich erwarte, daß die EU-Kommission jetzt schnell
handelt.« (ddp/jW)
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