Aus: Ausgabe vom 08.06.2009, Seite 13 / Feuilleton
Nachträglich
Am Sonntag wurde in Köln der 70. Geburtstag Christiane
Ensslins gefeiert. Die Medienöffentlichkeit hat das weitgehend
unterschlagen, obwohl sie der Frau einiges verdankt. Vielleicht
sogar deswegen. Christiane Ensslin hat die Emma mitgegründet
(zusammen mit zwei damals anderswo festangestellten Journalistinnen
und einer weiteren Frau, die sich heute als alleinige
Gründerin ausgibt). Seit die Isolationsfolter in Stammheim
ihre Schwester Gudrun kaputtgemacht hat, kämpft Christiane
Ensslin gegen solche Haftbedingungen. Margarethe von Trotta hat
über diesen »einsamen Weg« der Journalistin den
Film »Die bleierne Zeit« gemacht. So einsam ist er nun
auch wieder nicht. 1992 bis 2003 hat Christiane Ensslin das
RAF-Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung
aufgebaut. 2005 haben sie und ihr Bruder Gottfried Briefe der
inhaftierten Schwester und RAF-Aktivistin herausgegeben
(»Zieht den Trennungsstrich, jede Minute«). 2007
erschien das Buch »Pop Shop. Gespräche mit Jugendlichen
in Haft«. Die Jubilarin hat diese Gespräche
überarbeitet. Wir wünschen nachträglich alles
Gute.
(jW)
(jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Theorie und Praxis
vom 08.06.2009 -
Noch Fragen?
vom 08.06.2009 -
Zweitausendnochwas
vom 08.06.2009 -
»Oh! Darling«
vom 08.06.2009 -
Vorschlag
vom 08.06.2009 -
Nachschlag: Stimmenkauf
vom 08.06.2009