75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 13.06.2009, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 25. Woche

1924, 17. Juni–8. Juli: In Moskau kommen 504 Delegierte der Kommunistischen Internationale aus 49 Ländern aus allen Erdteilen zum V. Weltkongreß zusammen – erstmals ohne Lenin, der am 21.1. des Jahres gestorben war. Die Teilnehmer sehen die Festigung der kommunistischen Parteien auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus als wichtigste Aufgabe an. Der Kongreß warnt davor, den Leninismus lediglich als Sammlung politischer und taktischer Rezepte anzusehen und ihn mechanisch, losgelöst von den geschichtlichen Erfahrungen der jeweiligen Partei und den Bedingungen in den einzelnen Ländern, anzuwenden. Kommunistische Parteien sollen zu aktionsfähigen Massenorganisationen mit Betriebszellen als Grundeinheiten umgewandelt werden. Die Partei »muß verstehen, den engsten und festesten Kontakt mit der Masse der Arbeiter aufrechtzuerhalten und deren Nöten und Erwartungen Ausdruck verleihen«, heißt es in den Beschlüssen.

1954, 16. Juni–21. Juli: In Genf besprechen Vertreter der USA, Frankreichs, Großbritanniens, der Volksrepublik China, Kambodschas, Vietnams und Laos die Lage in der ehemaligen französischen Kolonie Vietnam. Die militärischen Erfolge der revolutionären Armee unter Führung von Ho Chi Minh, besonders der Sieg bei Dien Bien Phu im Frühjahr 1954, zwang die Kolonialmächte an den Verhandlungstisch. Es kommt zu einem Abkommen, in dem die Demokratische Republik Vietnam von den Unterzeichnerstaaten anerkannt wird. Vietnam wird aber durch eine Demarkationslinie geteilt, die zwar keine politische Grenze sein soll, aber im Laufe der nächsten Jahre zu genau einer solchen gemacht wird. Die USA unterzeichnen das Abkommen nicht. Sie installieren mit Hilfe des vietnamesischen Kaisers Bao Dai den in den USA lebenden Exilanten Ngo Dinh Diem als südvietnamesischen Präsidenten, der mit äußerster Härte regiert und die Genfer Beschlüsse häufig bricht.


1954, 18. Juni: Rund 400 von der CIA ausgebildete »Freiheitskämpfer« dringen auf Intervention der United Fruit Company in Guatemala ein, um den demokratisch gewählten Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán zu stürzen. In den Jahren zuvor waren schon zahlreiche lateinamerikanische Regierungen mit Unterstützung der USA militärisch beseitigt worden: In Peru eliminierte 1948 General Manuel Odria die liberale Regierung José Luis Bustamante. Am 24.11. desselben Jahres unternahmen in Venezuela die Militärs einen Staatsstreich gegen den Revolutionären Regierungsrat unter Leitung von Rómulo Betancourt. Auch in Bolivien, Paraguay und Costa Rica wurden in den Jahren 1947 bis 1949 reaktionäre Diktaturen errichtet. 1952 etablierten Fulgencio Batista sein Regime auf Kuba, 1956 Oberstleutnant José Lemus in El Salvador und 1958 François Duvalier auf Haiti.

Mehr aus: Geschichte